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Afghanistan: Journalisten berichten von Folter durch Taliban: "Sie schlugen uns, bis wir ohnmächtig wurden"

Afghanistan Journalisten berichten von Folter durch Taliban: "Sie schlugen uns, bis wir ohnmächtig wurden"

Sehen Sie im Video: Journalisten berichten von Misshandlungen durch Taliban – Schläge bis zur Ohnmacht.




Bereitwillig zeigen sie ihre Wunden. Die zwei Journalisten Taqi Daryabi und Neamat Naghdi arbeiten in der afghanischen Hauptstadt Kabul für die Zeitung Etilaat Roz. Am Mittwoch wollten sie über eine Protest-Kundgebung berichten, wurden dabei jedoch nach eigenen Angaben von Mitgliedern der Taliban mitgenommen und gefoltert. Taqi Daryabi erzählt: "Ungefähr 10 Minuten lang schlugen uns sieben oder acht Leute, so stark sie konnten. Sie schlugen uns mit erhobenen Stöcken und das mit aller Kraft. Nachdem sie uns geschlagen hatten, stellten sie wohl fest, dass wir ohnmächtig geworden waren und brachten uns in eine Zelle mit ein paar anderen Personen." Der Kollege Neamat Naghdi ergänzt die Berichte über den Vorfall: "Egal wie sehr ich versuchte, ihnen zu erklären, dass ich ein Reporter bin und nie zur Gewalt aufgerufen habe, sie wollten nicht zuhören. Sie machten sich sogar über mich lustig. Sie sagten: 'Du bist Reporter? Du zeigst diese Proteste und verbreitest sie?' Ich habe nur geschrien. Alle Taliban-Mitglieder, die kamen, um mich zu verprügeln, waren ungefähr so alt wie ich und noch jünger, etwa 18 oder 17 Jahre alt. Sie waren sehr jung und sie waren gekommen, um mich zu schlagen." In ersten Ankündigungen hatten die Taliban angegeben, dass sie Medien zulassen werden und Menschenrechte respektieren wollen. Doch seit der Machtübernahme wurden bereits mehrere Fälle von Misshandlungen bekannt, die bei einigen Afghanen starke Zweifel entstehen lassen. Und damit werden auch Erinnerungen an die Zeit der Taliban von 1996 bis 2001 wach: Denn damals gab es keine unabhängigen Medien in Afghanistan.
Proteste in Georgien: Nach Tod eines Kameramannes: Journalisten und Opposition versuchen Parlament zu stürmen

Proteste in Georgien Nach Tod eines Kameramannes: Journalisten und Opposition versuchen Parlament zu stürmen

Sehen Sie im Video: Nach Tod eines Kameramannes – Journalisten und Opposition in Georgien wollen Parlament stürmen.




Im georgischen Parlament kam es am Montag zu aufgebrachten Szenen. Journalisten und Oppositionspolitiker versuchten in das Unterhaus in Tiflis einzudringen - Auslöser ihres Protests war der Tod des Journalisten Alexander Lashkarava. Er war einer von mehreren Journalisten, die von Gegnern der LGBTQI-Bewegung angegriffen wurden. Sie hatten ein Büro der LGBTQI-Community angegriffen, woraufhin die für den 5. Juli geplante Pride-Parade abgesagt wurde. Der Journalist Lashkarava wurde bei dem Angriff verletzt und kurze Zeit später tot in seiner Wohnung aufgefunden. Am vergangenen Sonntag wurde eine strafrechtliche Untersuchung zu seiner Todesursache eingeleitet. Aus Sicht der Opposition wurde die Gewalt von der Regierung orchestriert und zugelassen, weshalb sie einen Rücktritt von Premierminister Irakli Garibashvili fordert. Der ehemalige Präsident Giorgi Margvelashvili sagte: "Wir haben eine ganz klare Botschaft: Die Regierung, die Progrome von radikalen Gruppen organisiert hat, die sich gezielt gegen Journalisten richten, muss zurücktreten. Mehrere Menschen sind dadurch zu Schaden gekommen, und jetzt gab es sogar einen Toten." Ein Moderator des Fernsehsenders Rustavi TV sagte: "Die Regierung hat darin versagt, unsere Hoffnung auf Stabilität und Würde, menschliche Würde, zu erfüllen. Sie sind nicht gegen die Gewalt von Horden von Menschen vorgegangen, die die Verfassung und politische Freiheit der Menschen verletzt haben. Der Premierminister muss sofort zurücktreten und Wahlen müssen vorgezogen werden." Nach dem Gewaltausbruch im Zusammenhang mit der LGTBQI-Parade äußerten sich auch mehrere westliche Länder und forderten die georgische Regierung auf, die Meinungs- und Versammlungsfreiheit im Land zu gewährleisten.