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Nach Tod von Queen Elizabeth II. – geschmackloses Fake-Video in Umlauf

Faktencheck Queen soll Kinder wie Tiere füttern: Diesen Fake verbreitet das russische Staatsfernsehen

Sehen Sie im Video: Kinder mit Essen beworfen – diesem pietätlosen Fake-Video zu Queen Elizabeth II. dürfen Sie nicht glauben.












Dieser pietätlose Fake wird derzeit von Nutzern in den sozialen Medien verbreitet.


Das Video wird mit der Behauptung gepostet, dass es sich bei der Frau im Clip um die verstorbene Queen Elisabeth II. handle, die afrikanische Kinder – so ein User – wie Tiere mit Essen bewerfe.


Der Clip wird zur Stimmungsmache gegen die verstorbene Königin genutzt. Doch was hat es mit dem Video wirklich auf sich?


Dass der Clip Queen Elisabeth II. zeigt, ist allein rechnerisch schon unmöglich.


Das Video findet sich im Online-Katalog des Werkes der Filmpioniere Brüder Lumière.


Hier ist vermerkt, dass der Clip zwischen April 1899 und März 1900 entstanden sei – und somit Jahrzehnte vor der Geburt von Elisabeth II., die 1926 das Licht der Welt erblickte.


Die Frauen in dem Video sind laut Katalogangaben Madame Paul Doumer und ihre Tochter. Weitere Fakten, die der Richtigstellung bedürfen: Statt mit Essen wirft das Mutter-Tochter-Gespann mit Münzen. Statt in Afrika entsteht das Video im heutigen Vietnam.


Der Fall macht deutlich, dass historische Aufnahmen mit einem geringen Detailgrad durch irreführende Begleittexte sehr einfach aus dem Kontext gerissen werden können.


So taucht Queen Elisabeth II. angeblich in einem Video auf, das Jahrzehnte vor ihrer Geburt aufgenommen wurde.


Wie untersuchen wir in der Redaktion Videos auf Manipulation? Dabei ist ein Blick auf die Details wichtig. Die Einzelbilder eines Videos verraten oft, ob ein Video bearbeitet wurde. Wir schauen uns Bild für Bild genau an und vergrößern einzelne Ausschnitte. Indizien für einen Fake sind zum Beispiel: fehlende Bewegungsunschärfe, unnatürlicher Schattenwurf oder Schnittfehler. Beim stern gilt generell: Seriosität vor Schnelligkeit. Wir checken Fakten und Material immer gründlich gegen, bevor wir sie veröffentlichen. Dafür arbeiten wir mit dem redaktionsübergreifenden "Team Verifikation" zusammen mit RTL, NTV, RTL2, Radio NRW.
Ein Nachbau des "Turm zu Babel" wird in Russland verbrannt – eine Tradition, um den Winter zu vertreiben.

Unheilvolle Social-Media-Posts Russischer "Turm zu Babel" lichterloh in Flammen – was es mit dem mysteriösen Video auf sich hat

Sehen Sie im Video: Russischer "Turm zu Babel" lichterloh in Flammen – was es mit dem mysteriösen Video auf sich hat.




Diese Videos eines lodernden Infernos verbreiten sich in den sozialen Netzwerken.


Der aufsehenerregende Clip eines brennenden "Turmes zu Babel" wird im Zusammenhang mit zahlreichen Verschwörungstheorien verbreitet.


Andere Nutzer interpretieren den Inhalt des Videos als ein Omen für einen bevorstehenden Atomkrieg.


Doch für die spektakulären Aufnahmen gibt es eine undramatische Erklärung – bei dem brennenden Turm handelt es sich um ein Kunstprojekt mit Tradition.


Im Kulturpark „Nikola-Lenivets“ in der russischen Region Kaluga wird traditionell ein gewaltiges Holzgebilde errichtet und in Frühjahr niedergebrannt.


Dieser Brauch soll den Winter vertreiben.


2022 wird ein Nachbau des aus der Bibel bekannten Turmes zu Babel errichtet und dem Feuer übergeben.


Die Aufnahmen des Events werden durch den Kulturpark in den sozialen Medien gepostet – und anschließend von anderen Nutzern aus dem Kontext gerissen. Ohne den ursprünglichen Kontext wirken die Aufnahmen wesentlich dramatischer und unheilvoller als sie eigentlich sind.


So wird aus einem traditionellen Kunstprojekt und Brauch der Ausgangspunkt für zahlreiche Falschmeldungen.


Wie untersuchen wir in der Redaktion Videos auf Manipulation? Dabei ist ein Blick auf die Details wichtig. Die Einzelbilder eines Videos verraten oft, ob ein Video bearbeitet wurde. Wir schauen uns Bild für Bild genau an und vergrößern einzelne Ausschnitte. Indizien für einen Fake sind zum Beispiel: fehlende Bewegungsunschärfe, unnatürlicher Schattenwurf oder Schnittfehler. Beim stern gilt generell: Seriosität vor Schnelligkeit. Wir checken Fakten und Material immer gründlich gegen, bevor wir sie veröffentlichen. Dafür arbeiten wir mit dem redaktionsübergreifenden "Team Verifikation" zusammen mit RTL, NTV, RTL2, Radio NRW.