Als der Diktator stürzt, gegen drei Uhr nachts, ist in Damaskus gerade der Strom ausgefallen. "Mama, Assad ist weg", ruft Moaaz am Telefon aus Hamburg-Wandsbek seiner Mutter in Syriens Hauptstadt zu. "Was redest du?", sagt die alte Frau, als wolle ihr Sohn sie zum Narren halten. "Lass uns warten, bis der Fernseher geht."
Assad-Regime Ein unsicherer, eitler Diktator ist gestürzt. Aber was jetzt?
Über 50 Jahre lang tyrannisierte der Assad-Clan Syrien. Nun ist das System binnen Tagen kollabiert. Ein Volk atmet auf – und die Welt hält den Atem an.

Am libanesisch-syrischen Grenz-übergang Masna’ bejubeln Menschen den Sturz Assads. Sie schwenken eine Flagge, die Elemente des syrischen Revolutionsbanners und auch das der Palästinenser enthält
© DANIEL BEREHULAK/The NewYorkTimes/Redux/laif