Kennst du das? Man ist frisch verliebt und will über Gott und die Welt miteinander reden – nur nicht über Geld? Weil das nun wirklich die Romantik tötet? Oder du bist schon mit deinem Partner oder deiner Partnerin zusammengezogen, und nach der ersten Zeit der bunten Schmetterlinge stellt ihr erstaunt fest, dass ihr in Sachen Finanzen ganz schön unterschiedlich tickt – und das stresst euch?
Vielleicht seid ihr auch schon länger zusammen und habt einen größeren Einkommensunterschied? Das kann dazu führen, dass einer von beiden sich sogar unterlegen fühlt – vor allem, wenn man nicht darüber spricht.
Warum tun wir uns in Partnerschaften oft so schwer, offen über das Thema Geld zu sprechen? Das hat viel mit Träumen, Zielen und Zukunft zu tun. Denn je nachdem, was du dir für deine Zukunft wünschst, verhältst du dich heute in Bezug auf dein Geld. Also, idealerweise – wenn wir mal annehmen, dass du dir über deine Träume und Ziele Gedanken gemacht hast.
Zukunftsfragen mutig stellen
Wenn wir nun also mit unserem Partner oder unserer Partnerin über unseren heutigen Umgang mit Geld sprechen, kommen wir fast automatisch auch zu den eigenen langfristigen Zielen und den Wünschen für die gemeinsame Zukunft. Natürlich stoßen wir dabei auch auf Differenzen – und die können unbequem sein oder gar Angst machen. Denn es schwingt auch immer die existentielle Frage mit: Klappt das mit uns auf Dauer?
Aber wenn wir den Mut aufbringen, mögliche Differenzen anzusprechen und anzuerkennen, können wir nach Wegen suchen, richtig gut damit zu leben. Damit vermeiden wir Streit und unangenehme Situationen und begegnen uns auf Augenhöhe. Und das sind doch beste Voraussetzungen, um auch abseits des Geldes eure Liebe hier und heute und in Zukunft zu genießen!
Fünf Ratschläge von der Expertin
Wie kommen wir nun da hin?
Lisa Hassenzahl, Expertin für Finanzen und Partnerschaft in der "Brigitte Academy Masterclass Finanzen", hat dir dafür fünf wertvolle Ratschläge zusammengestellt:
- Sätze wie "Über Geld spricht man nicht" oder "In der Liebe sollte es nicht ums Geld gehen", solltest du, sofern nicht schon geschehen, aus deinen Gedanken verbannen. Gerade in einer Partnerschaft, in der man sich vertraut und sich alles erzählt, sollte das Thema Geld kein Tabu sein. Im Gegenteil. Paare, die offen über Geld und Finanzen sprechen, agieren auf Augenhöhe. Und das Thema Finanzen ist ja schließlich auch immer mit Zukunft, gemeinsamen Plänen und Träumen verbunden – sehr romantisch also.
- Wenn eine*r von euch weniger Ahnung von dem Thema Finanzen hat, sollte euch das nicht abhalten – im Gegenteil. Es ist normal, dass man sich nicht in allem auskennt, und es ist schön, voneinander zu lernen. Sprecht offen darüber, und auch Gesprächsregeln können helfen, damit es keinen Streit oder Enttäuschungen gibt. Das Thema Finanzen ist viel emotionaler, als es auf den ersten Blick scheint. Oft scheuen Paare solche Gespräche, weil sie Angst vor Diskussionen haben. Doch die gehören dazu, und als Paar wächst man daran. Auch das Thema Einkommensunterschied ist manchmal eine Hürde, doch auch hier gilt: Ihr seid ein Team. Ihr könnt Lösungen finden, nur kommen diese nicht von alleine.
- Pay yourself first: Gerade als Frau ist es sehr wichtig, das Thema Geld in der Partnerschaft und der Familienplanung aktiv mitzugestalten und auch Forderungen zu stellen. Kindererziehung und Haushalt sind mindestens genauso viel wert wie jeder andere Beruf. Es ist wichtig, dass du deine eigene Finanzplanung auch in diesem Fall nicht aus den Augen verlierst. Plant gemeinsam, wie ihr Ausgleiche findet. Schreibt diese auf. Und vor allem: Findet Regelungen für den Fall, dass die Partnerschaft oder Ehe mal endet!
- Stolperfalle Gemeinschaftskonten: Ein Konto für eure gemeinsamen Ausgaben wie Miete, Lebensmittel oder gemeinsame Versicherungen erleichtert vieles und ist daher auch wirklich sinnvoll. Aber aufgepasst: Bei einem Gemeinschaftskonto gehört jedem und jeder von euch immer automatisch die Hälfte des Geldes. Insofern solltet ihr eure Rücklagen oder auch größere Summen aus Bonuszahlungen o.ä. jeweils auf euren Einzelkonten verwahren. Denn das erleichtert im Trennungsfall die Nachvollziehbarkeit, vermeidet steuerliche Probleme und im Zweifel auch Streit.
- Also, los geht's: Damit ihr euch auch wirklich daran haltet, vereinbart jetzt gleich ein Geld-Date. Gern bei einem leckeren Essen, das senkt die Hürde. Und dann fangt einfach an. Besprecht, was Geld für euch ist, wie ihr euch den gemeinsamen Umgang mit euren Finanzen und eure Planung vorstellt. Das macht doch richtig Lust, sich gemeinsam mit diesen Themen auseinanderzusetzen, oder? Ihr könnt nur gewinnen!
Wenn du noch tiefer einsteigen und schauen möchtest, was genau du mit deinem Partner oder deiner Partnerin in welcher Beziehungsphase alles im Blick haben solltest, dann komm in unsere Brigitte Academy Masterclass Finanzen. Dort gibt es eine Menge Tipps für Verliebte, Verlobte, für Paare, die einen Ehevertrag aufsetzen möchten, für Verheiratete, für Familien – und auch für den Fall, dass die Liebe einmal endet. In der Masterclass schauen wir außerdem auf eure gemeinsamen und individuellen Kosten und diskutieren Methoden, wie ihr sie sinnvoll aufteilen könnt und wie ihr am besten eure Konten strukturiert. Wir sprechen über Anlagen für eure Kinder, richtiges Erben und Vererben sowie Eltern- und Kindergeld. Und natürlich wird es auch um deine eigene Altersvorsorge gehen.