Dirk Franke, vom Bundesverband deutscher Banken beschreibt, worauf Anleger achten sollten, wenn sie in Weinfonds investieren. Bei den bisher existierenden Weinfonds handelt es sich um geschlossene Fonds. Vor Anlageablauf können die Anteile den Angaben zufolge nur privat verkauft werden. Nach Ablauf der Anlagezeit werden die Anteile nicht in Geld, sondern in Weinen ausgezahlt. Die Anleger können ihren Wein dann entweder konsumieren oder verkaufen.
Schnäppchen für Weintrinker
Selbst für den, der sich für den Konsum entscheidet, kann sich die Investition in den Fonds auch finanziell lohnen. Viele Spitzenweine könnten Privatiers überhaupt nicht zu so günstigen Konditionen wie Fondsgesellschaften beziehen, meint Franke in einer Ausgabe der Verbandszeitschrift »Die Bank«.
Hohe Mindestbeteiligung
Ganz billig ist ein Einstieg in Weinfonds allerdings nicht. So beträgt die Mindestbeteiligung bei dem von der HypoVereinsbank-Tochter Blue Capital aufgelegten Fonds Vinum 2001 stolze 10.000 Euro, wie Franke berichtet. Schwierig sei die Renditeprognose. Hinzu kommt, dass es bis jetzt keine Erfahrungen mit der Renditeentwicklung von Weinfonds gibt.
Kaum Angaben über Wertentwicklung
Denn der erste von Blue Capital aufgelegte Fonds läuft den Angaben zufolge erst Ende 2003 aus. Bis dahin veröffentlicht die Gesellschaft keine Zahlen über die Wertentwicklung des Fonds, sondern nur über einzelne Weine. Einige von ihnen hätten den DAX weit hinter sich gelassen. Insgesamt bezeichnet Franke jährliche Wertsteigerungen von 15 bis 20 Prozent als nicht unrealistisch. Er weist aber auch auf die Verwaltungskosten hin, die bei einem kleinen Fonds mit einem Volumen von nur 1,8 Millionen Euro wie beim Vinum 2001 eine nicht unerhebliche Rolle für die Performance spielen.
Sollte sich die Geldanlage nicht so lukrativ erweisen wie erhofft, bleibt den Investoren wenigstens noch der Genuss des edlen Tropfens.