<zwit>Können Anleger in Deutschland direkt bei Warren Buffett investieren? Ja, dazu ist es nicht einmal nötig, sein Geld in die USA zu überweisen. Die Aktie von Buffetts Beteiligungsfirma Berkshire Hathaway (Kenn-Nummer US0846702076) kann man auch an der Frankfurter Börse kaufen.
Lohnt sich der Kauf der Aktie?
Davon ist eher abzuraten, und zwar aus zwei Gründen. Zum einen muss man viel Geld in die Hand nehmen: Auch in der billigeren Baby-Variante kostet eine einzelne Aktie aktuell 4496 Dollar, an der Börse in Frankfurt zahlt man dafür 3077 Euro. Weil die Aktie in Dollar notiert, ergibt sich zum anderen für deutsche Anleger ein Währungsrisiko. So hat die Aktie in den vergangenen fünf Jahren an der New Yorker Börse zwar um 84 Prozent zugelegt - doch nur in Dollar gerechnet. Für Investoren aus dem Euroraum sieht die Bilanz dagegen weniger gut aus. Da der Dollar im gleichen Zeitraum gegenüber dem Euro stark gefallen ist, hat die Aktie in Euro gerechnet nur um 26 Prozent zugelegt.
Gibt es Alternativen?
Ja, es gibt Investmentfonds, die nach dem Prinzip von Warren Buffet das Geld der Anleger investieren: Sie suchen weltweit nach Aktien von Unternehmen, die eine gute Marktstellung, hohe Renditen und eine kontinuierliche Gewinnentwicklung aufweisen, aber an der Börse niedrig bewertet sind. In der Börsensprache nennt man das den Value (=Wert)- Ansatz. Warren Buffett hat das Prinzip allerdings nicht entdeckt, sondern der US-Wirtschaftswissenschaftler Benjamin Graham. Buffett war an der Columbia University einer seiner gelehrigsten Schüler. Er ist nicht der Einzige, der mit der Graham- Methode Erfolg hat. So haben einige Investmentgesellschaften Fonds aufgelegt, deren Manager mit dem Value-Ansatz das Kapital der Kunden mehren. Der Vorteil: Hier können Anleger mit vergleichsweise kleinen Summen einsteigen. Die besten internationalen Aktienfonds (siehe Tabelle) haben über die vergangenen fünf Jahre mit ihrer Wertentwicklung die Buffett-Aktie klar hinter sich gelassen. Spitzenreiter Lingohr Systematic von der Landesbank Berlin konnte das Anlagekapital binnen fünf Jahren mehr als verdoppeln.
Für welche Anleger sind die Fonds geeignet?
Die sogenannten Value-Fonds sind auf langfristige Wertzuwächse ausgerichtet und nehmen kurzfristige Kursschwankungen in Kauf. Sie sind also nichts für Anleger, die auf einen schnellen Gewinn spekulieren. Der Zeithorizont beim Kauf eines Value-Fonds sollte mindestens fünf Jahre betragen. Bestens geeignet sind diese Fonds für den langfristigen Vermögensaufbau. Hierfür bieten sich besonders der Lingohr Systematic und der DWS Global Value an, bei denen Sparpläne mit einer Mindestanlage von 25 Euro im Monat möglich sind.