Prognosen Analysten-Prognosen für 2002 meist falsch

Ernüchterndes Ergebnis: Die meisten Analysten haben mit ihren Finanzmarkt-Tipps für das Jahr 2002 daneben gelegen. Nur 39 Prozent der Vorhersagen traf zu.

Insgesamt waren nur 39 Prozent aller Vorhersagen für die Entwicklung bei Aktien, Anleihen und den Euro ungefähr richtig, wie eine Untersuchung der "Süddeutschen Zeitung" ergab. 2001 hatte die Trefferquote noch bei 45 Prozent gelegen, 2000 sogar bei 61 Prozent. An der Umfrage des Blattes beteiligten sich 50 Finanzdienstleister wie Banken, Fondsgesellschaften, Versicherungen, Vermögensverwalter und Research-Häuser.

Untersucht wurde,

ob die Tipps innerhalb einer Toleranzzone lagen, die von zehn Prozent unter bis zu zehn Prozent über den tatsächlich eingetretenen Werten reichte. Im Falle des Euro-Kurses von 1,05 Dollar konnten beispielsweise diejenigen punkten, deren Vorhersage zwischen 0,95 und 1,16 Dollar lag.

Die schlechtesten

Vorhersagen gab es für die Entwicklung deutscher Aktien. Von 116 abgegebenen Tipps für den Dax waren nur elf annähernd richtig. Beim Tiefst- und Schlussstand gab es keinen einzigen richtigen Treffer. Und beim Nemax50 war von 88 abgegebenen Vorhersagen nur eine einzige ein Treffer. Die Experten hatten nämlich auf einen Börsenboom gesetzt. Beim Dax-Schlusswert reichten die Prognosen bis zu 6.650 Punkte, mehr als das Doppelte des tatsächlichen Wertes. Und beim Neuen Markt, der zum Schluss bei 359 Zähler notierte, wurden gar Prognosen bis zu 2.200 Punkte abgegeben.

Besser waren

die Schätzungen zum US-Aktienmarkt. Hier war rund ein Fünftel aller Schätzungen richtig. Auch mit ihren Prognosen für die Renditen am Rentenmarkt lagen knapp zwei Drittel der Experten richtig. Den Höchstwert von 5,26 Prozent sagten fast alle korrekt voraus, den Jahresendwert von 4,19 Prozent prognostizierte jedoch nur eine Minderheit.

Besonders gut

war das Ergebnis beim Euro, wo vier von fünf Tipps innerhalb der Toleranzgrenze lagen. Sowohl den Tiefstand von 0,86 Dollar als auch den Höhenflug zum Jahresende sagten die meisten Analysten richtig voraus.