Nach den Rentenreformen erhalten Neu-Rentner offenbar drastisch weniger Geld als früher. Das berichtet die "Bild"-Zeitung berichtet unter Berufung auf aktuelle Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Bund. Wer im vergangenen Jahr in den Ruhestand getreten ist, erhalte im Vergleich zum Jahr 2000 um bis zu 14,5 Prozent weniger Rente, hieß es. Ein männlicher Rentner habe eine durchschnittliche Netto-Rente von 790 Euro, im Osten von 836 Euro. Im Jahr 2000 seien es noch 883 Euro in Ost und West gewesen. Das entspreche einem Minus von 10,5 Prozent, im Osten von 5,3 Prozent.
Noch drastischer falle der Rückgang bei Erwerbsminderungsrenten aus, berichtet "Bild". Wer 2006 erstmals Erwerbsminderungsrente bezog, habe im Schnitt 667 Euro, im Osten 601 Euro, bekommen. Im Jahr 2000 seien es noch 780 Euro, im Osten 687 Euro, gewesen. Daraus ergebe sich ein Rückgang um 14,5 beziehungsweise 12,5 Prozent.
Frauen haben weniger Einbußen
Bei Frauen wirke sich die reformbedingte Kürzung im Durchschnitt nicht so stark aus, weil ihre Rentenansprüche wegen stärkerer Berufstätigkeit und einer besseren Anrechnung von Kindererziehungszeiten insgesamt steigen würden. Trotzdem sei auch die durchschnittliche Frauenrente gesunken - im Westen um 5,8 Prozent von 461 Euro auf 434 Euro, im Osten um 2,8 Prozent von 679 auf 660. Bei den Erwerbsminderungsrenten seien die Zahlungen um 4,5 Prozent im Westen und 6,3 Prozent im Osten gesunken.
Die Deutsche Rentenversicherung Bund erklärte die Rückgänge mit den Reformen und Abschlägen bei frühzeitigem Renteneintritt, aber auch mit höherer Arbeitslosigkeit und gestiegene Krankenkassen- und Pflegebeiträge.