Softwaretipps Steuererklärung bequem per PC

Nicht alles, was in der Kasse des Finanzministers landet, gehört auch dahin. Mit der jährlichen Steuererklärung fließt gutes Geld zurück ins eigene Portmonee. Der PC kann helfen, sich durch den Formulardschungel zu kämpfen.

Im Jahr 443 Milliarden Euro, macht 14.034 Euro pro Sekunde, die Hans Eichel an Steuern einnimmt. Doch nicht alles, was in der Kasse des Finanzministers landet, gehört auch dahin. Mit der jährlichen Steuererklärung fließt gutes Geld zurück ins eigene Portmonee.

Wer keinen Steuerberater zur Hand hat, kann zu einem Steuerprogramm greifen. Das Angebot reicht von der kompakten Discountsoftware bis zum Profiwerkzeug. Unabhängig vom Preis haben alle Programme eines gemeinsam: Sie übernehmen das lästige Ausfüllen und Ausdrucken der Formulare. Und das kann durchaus lohnen: Durchschnittlich rund 1.000 Euro zahlten die Finanzämter in den vergangenen Jahren an Arbeitnehmer zurück.

Für Kenner: die Kompaktklasse

Versierte Anwender, die sich mit ihrem Steuerfall auskennen, sind mit preisgünstigen Programmen der Kompaktklasse gut bedient. Dazu gehören "Das große Steuer Sparpaket 2004/2005", "Focus-Money Steuer 2005", "n-tv Steuersparer 2005 deluxe", "t@x Standard 2005" und "WISO Geldtipp Steuer 2005". Sie alle führen durch kurze Eingaben schnell zum Ziel und gewährleisten mittels Plausibilitäts- und Vollständigkeitskontrolle, dass keine widersprüchlichen Angaben gemacht werden. Zusätzliche Hinweise zum Steuernsparen oder Nachschlagewerke gehören mittlerweile zum Standard. Auf ausführliche Erklärungen und einen elektronischen Assistenten müssen Käufer dieser Programme in der Regel jedoch verzichten. Nur "t@x Standard 2005" hebt sich in dieser Preisklasse durch sein breites Leistungsspektrum ab.

Für Anfänger: die Profiklasse

Für Anwender mit geringen Steuerkenntnissen empfiehlt sich die Profiklasse. Hier lernt der Steuerzahler von der Pike auf, wie er den richtigen Bogen herausbekommt. "QuickSteuer Deluxe 2005", die "Steuer-Spar-Erklärung 2005", "Taxman 2005" und das "WISO Sparbuch 2005" fallen in diese Kategorie. Ein virtueller Interviewpartner fragt Ein- und Auskünfte ab und zeigt automatisch Steuer-Spar-Möglichkeiten für den individuellen Fall auf, so dass sich auch komplizierte Fälle lösen lassen. Sind alle Fragen erschöpfend beantwortet und korrekt eingegeben, erstellt das Programm auf Wunsch einen fiktiven Steuerbescheid. Für die weitere Kommunikation mit dem Finanzamt - etwa bei strittigen Fällen -, bieten diese Programme eine Fülle an Musterbriefen an.

Zusätzliche Features

Pluspakete machen die Programme zusätzlich schmackhaft: Ein Riester-Renten-Rechner ermittelt die voraussichtliche staatliche Förderung, den Mindesteigenbeitrag und die mögliche Steuerersparnis, ein Steuertacho zeigt bereits während der Eingabe, wie viel Steuern man wahrscheinlich zurück erhält, und ein Brutto-Netto-Gehaltsplaner macht im Vorfeld klar, ab wann sich die nächste Gehaltserhöhung lohnen könnte. Der wichtigste Zusatz bei allen Programmen ist jedoch "Elster", das Verfahren zur elektronischen Steuererklärung. Seit Januar 2000 nehmen alle Finanzämter an diesem Verfahren teil, bei dem die ausgefüllte Steuererklärung vom eigenen Rechner an die Behörde übermittelt wird. Da mittlerweile auch die digitale Signatur anerkannt wird, ist die früher hierbei erforderliche ausgedruckte Kurzform der Steuererklärung mittlerweile überflüssig.

Elster: Schnell und sicher

Der Vorteil von Elster: Die Finanzämter verlangen per Post nur die gesetzlich vorgeschriebenen Belege wie Lohnsteuerkarte, Steuerbescheinigungen über Kapitalerträge und Spendenquittungen. Andere Belege für berufliche Ausgaben oder Versicherungsbeiträge müssen nicht eingereicht werden. Allerdings kann das Finanzamt diese Belege nachfordern, weswegen sie aufbewahrt werden müssen. Ein weiterer Vorteil sind die meist schnellere Bearbeitung und geringere Übertragungsfehler auf Seiten des Finanzamtes, da die Datenerfassung wegfällt. Dennoch sollten Steuerzahler den Bescheid gründlich prüfen und darauf achten, dass alle Abzugsbeträge korrekt aufgeführt sind.

Der Bescheid kommt per Post

Wer nicht am Online-Verfahren teilnehmen will, kann seine Zahlen wie bisher ans Amt übermitteln: Alle genannten Programme bieten den Ausdruck auf Blankopapier oder in die Originalformulare an. Den endgültigen Bescheid der Behörde stellen die Finanzämter nach wie vor postalisch zu. Auf Antrag kann man sich den Steuerbescheid aber auch online beim Finanzamt abholen. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn das Steuerprogramm eine automatische Prüfung des Online-Bescheides durchführen kann.

Die Empfehlung

Wer auf Nummer sicher gehen will, ist mit dem "WISO Sparbuch 2005", der "Steuer-Spar-Erklärung 2005" und "Taxman 2005" gut versorgt. Seit Jahren schneiden diese Produkte mit guten Ergebnissen ab. Neben unzähligen Tipps und Hilfestellungen liegt allen Paketen auch ein umfangreiches Steuerfachbuch bei, das als zusätzliches Nachschlagewerk gute Dienste leistet. Beim "Steuer Sparpaket 2004/2005" wird zusätzlich ein praktischer Belegordner mitgeliefert, mit dem sich schon die nächste Erklärung vorbereiten lässt. Wer auf diese Zusätze verzichten kann, trifft mit dem preisgünstigen "WISO Geld-Tipp Steuer 2005" oder "t@x Standard 2005" eine gute Wahl. Beide führen ohne Umwege sicher durch die Steuerformulare und erzielen gute Testergebnisse.

Ein Update lohnt

Da sich das Steuerrecht ständig ändert, sollte stets ein aktuelles Steuerprogramm benutzt werden. Dabei empfiehlt es sich, bei einem Hersteller zu bleiben. Der Kauf eines Updates ist günstiger als der Kauf einer neuen Software, zudem lassen sich die Daten aus dem Vorjahr reibungslos übernehmen. Und im besten Fall dauert die Steuererklärung dann nur noch zehn Minuten. Unter www.elster.de bietet die Finanzbehörde kostenlos das Programm ElsterFormular an. Einziger, aber entscheidender Nachteil: Legale Steuertricks gibt es hier nicht.

Melanie Ulrich/H&A