Tipps von "Finanztest" Diese fünf Fehler bei der Steuererklärung können sehr viel Geld kosten

Bei der Steuererklärung lohnt sich bestimmten Punkten ein besonderes Augenmerk
Bei der Steuererklärung lohnt sich bestimmten Punkten ein besonderes Augenmerk
© sutlafk / Getty Images
Wer in der Steuererklärung wichtige Dinge vergisst, verschenkt viel Geld. "Finanztest" rechnet vor, welche Punkte richtig viel Geld kosten können.

Sich mit der Steuererklärung abzumühen, ist kein Spaß. Doch es lohnt sich. Denn die allermeisten Berufstätigen erhalten vom Finanzamt Geld zurück: Im Schnitt liegt die Steuererstattung laut Statistischem Bundesamt bei 1072 Euro. Eine kleine Minderheit muss jedoch auch Einkommensteuer nachzahlen – im Schnitt 1152 Euro.

Wieviel Geld man bei der Steuererklärung herausbekommt, hängt maßgeblich davon ab, ob man alle relevanten Posten abgesetzt hat. Wer hier Fehler macht, kann schnell Hunderte oder Tausende Euro verschenken, wie "Finanztest" vorrechnet. Das Verbraucherportal nennt in einem aktuellen Artikel neun typische Fehler – und hat einen Steuerexperten durchrechnen lassen, wie teuer diese einen Musterhaushalt zu stehen kommen. 

Die Tipps sind nicht nur für diejenigen relevant, die ihre Erklärung selber machen. Auch ein Steuerberater kann nur mit den Belegen arbeiten, die ihre Mandanten ihnen rübergeben. Die folgenden Punkte sind für die "Finanztest"-Beispielfamilie, Doppelverdiener mit drei Kindern, jeweils drei- bis vierstellige Summen wert.

1. Arbeitszimmer richtig absetzen

Um viel Geld geht es zum Beispiel beim richtigen Absetzen des Arbeitszimmers. Wer kein extra Zimmer fürs Homeoffice hat, kann im Steuerjahr 2022 über die Homeoffice-Pauschale nur bis zu 600 Euro absetzen (120 Homeoffice-Tage x 5 Euro). Wer ein eigenes Arbeitszimmer hat und dieses gelegentlich nutzt (und in dieser Zeit keinen anderen Arbeitsplatz zur Verfügung hat), kann tatsächliche Kosten bis zu 1250 Euro absetzen. Und wenn das Arbeitszimmer den Mittelpunkt der gesamten beruflichen Tätigkeit darstellt, kann man sogar unbegrenzt Kosten absetzen. Im Extremfall können das mehrere Tausend Euro sein, wie "Finanztest" ausführt. Denn selbst eine teure Hausdachsanierung ließe sich anteilig absetzen.

2. Unterhalt für erwachsene Kinder absetzen

Ebenfalls kostspielig, aber oft nicht bekannt: Für unterhaltsberechtigte Personen können erhebliche Unterstützungszahlungen abgesetzt werden. Die Beispielfamilie von "Finanztest" etwa hat eine 27-jährige Tochter, die noch zu Hause lebt, studiert und keine eigenen Einkünfte hat. Die Eltern können für sie für 2022 den Unterhaltshöchstbetrag von 10.347 Euro plus Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge absetzen – macht unterm Strich eine Steuerersparnis in vierstelliger Höhe. 

3. Krankenkassenbeiträge der Kinder absetzen

Auch für den Fall, dass der erwachsene Nachwuchs schon als Azubi Geld verdient, kann es lohnen, die Sozialversicherungsbeiträge des Kindes in der Steuererklärung der Eltern abzusetzen. Zwar können Azubis Beiträge für Renten-, Kranken, Pflege- und Arbeitslosenversicherung auch bei sich absetzen, in der Steuererklärung des Kindes wirken sich die Kosten wegen der geringen Einkünfte oft aber überhaupt nicht aus. Die Eltern hingegen können durch das Absetzen der Kosten ihre Steuerlast senken.

4. Dienstwagen – zu viel versteuert?

Einen genauen Blick lohnt auch die Versteuerung des Dienstwagens. Grundsätzlich muss die Nutzung als geldwerter Vorteil zusätzlich zum Gehalt versteuert werden. Wer aber tatsächlich nur sehr selten gefahren ist (etwa aufgrund von Homeoffice), hat möglicherweise zu viele Fahrten versteuert und kann sich dieses Geld über die Steuererklärung wiederholen. Im Beispielfall von "Finanztest" macht das mehr als 3000 Euro Steuerersparnis aus.

5. Verpflegungspauschale kassieren

Arbeitnehmer, die für die Arbeit mindestens acht Stunden am Tag abseits ihres eigentlichen Betriebes unterwegs sind, zum Beispiel beim Kunden, können in der Steuererklärung Verpflegungspauschalen ansetzen. Für mehr als acht Stunden Abwesenheit inklusive An- und Abfahrt sowie Mittagspause gibt es 14 Euro. Der Dachdeckermeister aus dem "Finanztest"-Beispiel kommt auf 180 solche Baustellentage und könnte daher 14 x 180 = 2520 Euro absetzen. Das senkt seine Steuerlast um mehrere Hundert Euro.

Den ganzen Artikel mit noch mehr Steuertipps finden Sie auf www.test.de

bak