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Tages- und Festgeld im "Finanztest"-Check Die höchsten Zinsen für Ihr Geld

Früher war Tagesgeld ein lukrativer Zinsbringer. Heute garantieren die meisten Banken nur noch wenig. Ein Check der "Finanztest" zeigt, wo es sich lohnt anzulegen und was dabei zu beachten ist.
Von Tanja Vedder

Im Vergleich zum guten alten Sparbuch sind Tages- und Festgelder immer noch die bessere Alternative. Doch auch diese Konten sind seit der Wirtschaftskrise keine lukrative Geldanlage mehr. Laut der Zeitschrift "Finanztest" garantieren derzeit nur noch die wenigsten Institute Tagesgeldzinsen über dem Inflationsniveau, das im Oktober bei 2,5 Prozent und im November bei 2,4 Prozent lag. Auf schlecht verzinsten Konten verliert das Geld somit faktisch an Wert. Und weil es große Unterschiede zwischen den Angeboten gibt, sollten Sparer bei der Wahl der Bank also sehr genau hinschauen.

"Finanztest" hat in seiner Januar-Ausgabe die Angebote von über 90 Banken und Sparkassen unter die Lupe genommen. Ergebnis der Stichprobe: Lediglich 13 Tagesgelder lagen über der Teuerungsrate vom Oktober. Dabei erhalten Sparer die höchsten Zinsen ausnahmslos bei den Direktbanken. Spitzenreiter im Test: die luxemburgische Advanzia-Bank. Sie bietet aufs Tagesgeld 3 Prozent Zinsen im Jahr. Es folgen die niederländische NIBC Direct und die österreichische Denizbank mit jeweils 2,75 Prozent Verzinsung (Stand: 17. November 2011).

Testsieger Festgeld

Der Vorteil von Tagesgeldern liegt auf der Hand: Das Geld ist täglich verfügbar. Höhere Zinsen aber gibt es, wenn das Geld für eine Weile fest angelegt wird. Auch bei den Festgeldangeboten haben die Direktbanken die Nase vorn. Am besten schnitt in der Stichprobe von Finanztest die IKB Direkt ab: Sie bietet bei einer Laufzeit von einem Jahr 3,10 Prozent und bei drei Jahren 4 Prozent Zinsen. Etwas weniger, 3,0 Prozent, gibt es bei der VTB Direktbank für ein- und zweijährige Festgelder, für Festgeld mit dreijähriger Laufzeit zahlt das Institut ebenfalls 4 Prozent. Das beste Angebot bei den Filialbanken macht erneut die Santander Bank mit 3,75 Prozent bei dreijährigem Festgeld.

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Als Sparer sollten Sie jedoch – wie immer - auf das Kleingedruckte achten. Vor allem bei den Tagesgeldern. Denn viele Angebote sind an Bedingungen geknüpft, wie beispielsweise eine Mindesteinlage oder die gleichzeitige Eröffnung eines Girokontos. Andere Institute wie etwa Targobank und Norisbank bieten die hohe Verzinsung nur bis zu einem bestimmten Deckelbetrag – wer diesen überschreitet, erhält nur noch deutlich weniger Zinsen. Beliebt sind auch Neukundenangebote, die dann oft auch nur befristet gelten. Wer diesen Termin verpasst und nicht kündigt, bekommt danach ebenfalls weniger gutgeschrieben.

Dauerhaft gute Zinsen

Weil die Banken ihre Tagesgeldangebote regelmäßig anpassen, kann es außerdem sein, dass ein gestern noch gut verzinstes Konto heute nur noch mickrige Rendite abwirft. Für den Sparer wird es damit immer mehr Pflicht, den Markt zu sondieren und sich das jeweils beste Angebot herauszupicken. Doch tatsächlich überwiegt bei den meisten deutschen Anlegern die Trägheit – und sie bleiben beim einmal abgeschlossenen Konto. Deshalb setzen die Banken ja auch so gerne ihre Lockvogelangebote ein. Bei einigen Banken gab es aber auch in den vergangenen zwei Jahren konstant höhere Zinsen. Dauerhaft gut sind laut Finanztest die Advanzia Bank, die NIBC Bank und die Bank of Scotland.

Dabei sollten Sparer sich immer bewusst sein, dass ihr Geld nicht überall gleich gut geschützt ist. So hat die Advanzia Bank beispielsweise ihren Sitz in Luxemburg. Die NIBC Direct in den Niederlanden. Inzwischen gilt zwar eine europaweite Einlagensicherung von 100.000 Euro, bis zu diesem Betrag muss also jedes EU-Mitglied die Spareinlagen absichern. Doch sollte das kontoführende Institut tatsächlich pleitegehen, müssten sich Sparer also an die Einlagensicherung des jeweiligen Landes wenden, so Finanztest. Und das kann im Zweifelsfall mit viel Aufwand, Bürokratie und Juristerei verbunden sein.

Deutlich weiter geht dagegen die Einlagensicherung hierzulande: So sind beispielsweise bei den deutschen Privatbanken derzeit Einlagen bis 1,5 Millionen Euro abgesichert. Die Sparkassen und die Volks- und Raiffeisenbanken, die ein eigenes Sicherungssystem haben, geben sogar eine Garantie auf Spareinlagen in unbegrenzter Höhe.

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Tanja Vedder

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