TECHNOLOGIE Intel enttäuscht Erwartungen

Der weltgrößte Chiphersteller Intel verdoppelte zwar seinen Gewinn im zweiten Quartal, blieb aber unter den Analystenerwartungen. Außerdem sollen weitere 4.000 Jobs gestrichen werden - noch kein Aufschwung in Sicht.

Der Nettogewinn im Quartal bis Ende Juni stieg auf 446 Millionen Dollar oder 0,07 Dollar je Aktie. Vor Sonderposten lag der Gewinn bei 0,09 Dollar je Aktie, im Vorjahresquartal Intel zufolge ohne Akquisitionskosten sogar bei 0,12 Dollar. Auf dieser Basis ergab sich ein Ergebnisrückgang im abgelaufenen Quartal. Analysten zufolge musste Intel verkraften, dass viele Kunden statt der leistungsfähigeren Chips vom Typ Pentium die billigeren Prozessoren des Typs Celeron gewählt hatten.

Erneuter Stellenabbau geplant

Mit dem angekündigten Abbau von 4.000 Stellen reduziert Intel die Belegschaft um rund fünf Prozent. Die Streichungen sollen nach Unternehmensangaben hauptsächlich durch natürliche Fluktuation erreicht werden. Bereits Anfang vergangenen Jahres hatte Intel eine ähnlich große Stellenzahl gestrichen.

Der Umsatz im abgelaufenen Quartal lag den Angaben zufolge mit 6,32 Milliarden Dollar knapp unter den 6,33 Milliarden Dollar des Vorjahreszeitraums. »Wir machen in diesem Geschäft die richtigen Dinge, aber wir warten immer noch darauf, dass die Wirtschaftserholung auch unsere Branche erreicht«, sagte Intel-Finanzchef Andy Bryant.

Umsatzprognose revidiert

Für das laufende dritte Quartal prognostizierte das Unternehmen einen Umsatz von 6,3 bis 6,9 Milliarden Dollar. Analysten erwarten bislang einen Umsatz von 6,72 Milliarden Dollar. Intel reduzierte zudem seine Prognose für die Bruttomarge im dritten Quartal auf 51 Prozent von zuvor 53 Prozent. Intel senkte zugleich den Plan für Anlagen-Investitionen im Gesamtjahr 2002 auf 5,0 bis 5,2 Milliarden Dollar bei gleichen Produktionskapazitäten nach bislang 5,5 Milliarden Dollar.

Warten auf die PC-Saison

Für das laufende Quartal erwarten Analysten einen Nachfrageschub durch die traditionell zunehmenden PC-Verkäufe zum Schulbeginn nach den großen Ferien. Die Intel-Aktien stiegen im nachbörslichen Instinet-Handel auf 18,60 Dollar, nachdem sie den regulären Nasdaq-Handel bei 18,36 Dollar fast vier Prozent im Minus verlassen hatten.

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