Umsatzsteuernachzahlung Post muss 516 Millionen Euro ans Finanzamt zahlen

Dicke Nachzahlung für die Post: Das Unternehmen schuldet dem Finanzamt 516 Millionen Euro an Umsatzsteuerzahlungen. Seine Prognose für 2012 will die Post trotz der Zahlung einhalten.

Die Deutsche Post muss nach langen Debatten um Umsatzsteuerzahlungen 516 Millionen Euro an den Fiskus überweisen. Die Finanzbehörden hätten dem Konzern Steuerbescheide angekündigt, aus denen sich Nachzahlungen in dieser Höhe ergeben, teilte die Post am Dienstag mit. "Die Entscheidung ist das Ergebnis einer umfassenden Prüfung komplexer steuerrechtlicher Sachverhalte und umfasst den Zeitraum von 1998 bis zum Inkrafttreten des geänderten Umsatzsteuerrechts für Postdienstleistungen am 1. Juli 2010", erklärte der Bonner Konzern. Die Post habe dafür bereits in Teilen Rückstellungen gebildet.

Die Post werde die 516 Millionen Euro im dritten Quartal zahlen, teilte der Konzern weiter mit. Dank der Rückstellungen schlägt dies aber nicht voll auf den operativen Gewinn durch - das Ebit werde im zweiten Quartal mit 180 Millionen Euro belastet, erklärte die Post. Der Nettogewinn werde wohl um 265 Millionen Euro gedrückt. Abstriche an ihrer Jahresprognose macht die Post trotzdem nicht: Diese werde "in vollem Umfang" bekräftigt. Die Post erwartet für 2012 einen operativen Gewinn (Ebit) von 2,5 bis 2,6 Milliarden Euro. Das Nettoergebnis soll sich analog zum operativen Geschäft entwickeln.

Mit der Zahlung will der Konzern einen Schlussstrich unter die langen Debatten mit den Steuerbehörden um Umsatzsteuerzahlungen ziehen. Die Post werde die "getroffene Entscheidung akzeptieren, um Rechtssicherheit herzustellen und jahrelange juristische Auseinandersetzungen mit ungewissem Ausgang zu vermeiden".

DPA · Reuters
vim/Reuters/DPA