Der für die Geldpolitik zuständige Offenmarktausschuss der US-Zentralbank Federal Reserve hat angekündigt, die monatlichen Anleihenkäufe um weitere zehn Milliarden Dollar auf nun 35 Milliarden Dollar zu drosseln. Den Leitzins beließ die Notenbank wie erwartet auf dem Rekordtief von null bis 0,25 Prozent.
Die US-Wirtschaft war im ersten Quartal überraschend geschrumpft. Von Januar bis März ging das Bruttoinlandsprodukt auf das Jahr hochgerechnet um 1,0 Prozent zurück, Fachleute machten dafür vor allem den harten Winter verantwortlich. Nun senkte die Fed ihre Wachstumsprognose für 2014 von 2,8 bis 3,0 Prozent auf 2,1 bis 2,3 Prozent. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte zuletzt seine Erwartungen an das diesjährige Wirtschaftswachstum in den USA von 2,8 auf 2,0 Prozent heruntergeschraubt.
Die Fed ist aber überzeugt, dass die Konjunktur sich nach dem schwierigen Start ins Jahr wieder erholt und prophezeite für die nächsten Monate ein moderates Wachstum. "Alles in allem sieht der Offenmarktausschuss weiter ausreichende Kraft in der Wirtschaft, die anhaltende Verbesserung des Arbeitsmarkts zu stützen", sagte Fed-Chefin Janet Yellen bei einer Pressekonferenz. Die Arbeitslosenquote liegt derzeit bei 6,3 Prozent, im vergangenen Monat schuf die US-Wirtschaft 217.000 zusätzliche Jobs.
Abkehr von Nullzinspolitik ab Mitte 2015
Bei der im Dezember begonnenen Reduzierung der Anleihenkäufe hielt die Notenbank Kurs und dürfte das Programm noch in diesem Jahr beenden. An dem extrem niedrigen Zinsniveau will die Fed hingegen vorerst nicht rütteln.
Eine Änderung machte der Offenmarktausschuss in seiner Erklärung erneut von einer Annäherung der Inflationsrate an die Zielmarke von zwei Prozent sowie Fortschritten auf dem Arbeitsmarkt hin zur Vollbeschäftigung abhängig. Die Märkte rechnen für Mitte 2015 mit einer Abkehr von der Nullzinspolitik, mit der die Fed seit bald sechs Jahren gegen die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise kämpft.