Die Münchener Rückversicherung schreibt weiterhin rote Zahlen. Im zweiten Quartal machte die weltweit größte Rückversicherung 365 Millionen Euro Verlust. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, belasteten Abschreibungen bei der Erstversicherungstochter Ergo, Milliardenschäden durch Tornados und Hagel in den USA sowie die Vorsorge für mögliche Steueränderungen in Deutschland das Ergebnis. Die Ratingagentur Standard & Poor's stufte den Konzern erneut herab.
Konzernumsatz stieg leicht an
Das reine Versicherungsgeschäft hat sich nach Angaben der Münchener Rück allerdings "weiter erheblich verbessert" und "läuft sehr gut", wie Vorstandsmitglied Jörg Schneider sagte. Der Konzernumsatz stieg im ersten Halbjahr leicht auf 20,8 Milliarden Euro. Die Schaden-Kosten-Quote in der Rückversicherung wurde auf 95,9 Prozent gedrückt - die Rückversicherung macht also schon allein mit den Prämieneinnahmen zunehmend Profit und wird weniger abhängig von Gewinnen aus Kapitalanlagen. Vor Steuern konnte die Münchener Rück ihren Quartalsgewinn auf 737 Millionen Euro deutlich steigern. Netto ergab sich jedoch ein Verlust von 365 Millionen Euro, im ersten Halbjahr summierte sich der Fehlbetrag damit auf 603 Millionen.
Aufräumen nach Börseneinbruch fast beendet
Die Aufräumarbeiten nach den Börseneinbrüchen seien weitgehend abgeschlossen, hieß es im Bilanzbericht. Das Eigenkapital stieg von 12,5 auf 15,1 Milliarden Euro. "Es geht kräftig aufwärts. Umso weniger überzeugend ist für uns die Herabstufung bei Standard & Poor's", sagte Vorstandsmitglied Jörg Schneider. Die Herabstufung erschwert der Rückversicherung neue Verträge mit Erstversicherern sowie die eigene Refinanzierung.
Derzeit wird Erreichen des Vorjahresumsatz erwartet
Für das Gesamtjahr erwartet die Münchener Rück wie im Vorjahr einen Umsatz von rund 40 Milliarden Euro. Zum Ergebnis erklärte die Gruppe lediglich, für die Erstversicherungen werde ein geringerer Verlust erwartet.