Kalkulation Womit Käufer noch rechnen müssen

Oft wird viel zu spät über die Nebenkosten einer Immobilie nachgedacht.

Beim Erwerb einer Wohnung oder eines Hauses ist es mit dem Bezahlen des Kaufpreises nicht getan. Hinzu kommen noch fünf bis 13 Prozent Kaufnebenkosten, die in aller Regel mit eigenem Geld bezahlt werden müssen und nicht von der Bank finanziert werden.

Im Einzelnen:

- Grunderwerbssteuer: 3,5 Prozent des Kaufpreises
- Eintrag in das Grundbuch: zirka 0,5 Prozent des Kaufpreises
- Notarkosten: Für die Beurkundung des Kaufvertrages wird etwa ein Prozent des Kaufpreises fällig
- Maklercourtage, wenn der Kauf über einen Makler vermittelt wurde. Sie beträgt je nach Bundesland zwischen 3,48 und 6,9 Prozent vom Kaufpreis plus Mehrwertsteuer. Viele Banken verlangen überdies Abschlussgebühren für die Finanzierung und berechnen eine Pauschale für die Begutachtung der Immobilie.

Ein Kostenfaktor, der oft übersehen wird, ist die Instandhaltung, Reparatur oder gar Sanierung der eigenen vier Wände. Muss das Dach gedeckt, die Fassade gestrichen, die Fenster erneuert werden, fallen auf einen Schlag hohe Summen an. Das Geld dafür spart man am besten in einer Instandhaltungsrücklage an. Zur Berechnung gibt es die so genannte Petersche Formel. Dazu die Baukosten des Hauses ohne Grundstücks- und Erschließungskosten mit 1,5 multiplizieren und das Ergebnis durch 80 teilen. Wer allerdings schon weiß, dass in einigen Jahren größere Arbeiten anstehen, sollte besser einen Bausparvertrag in Höhe der absehbaren Kosten abschließen.

Bei einer Eigentumswohnung stellt sich das Problem anders dar: Hier fließt die Instandhaltungsrücklage in den gemeinsamen Topf der Eigentümergemeinschaft. Sich deshalb vor dem Kauf unbedingt nach der Höhe der angesparten Summe erkundigen und die Protokolle der Eigentümerversammlungen einsehen, ob bereits über Reparaturen und Sanierungen debattiert wurde. Reicht die Rücklage nämlich nicht aus, um die Arbeiten zu finanzieren, kann man bereits kurz nach dem Einzug zur Kasse gebeten werden.

Sven Rhode
Mitarbeit: Claudia Bahnsen, Nina Greve, Ingrid Lorbach, Mathias Rittgerott

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