Mit Blick auf die eigene Wohnsituation treiben die Deutschen derzeit viele Sorgen um: Explodierende Nebenkosten und steigende Mieten belasten viele Haushaltskassen. Hohe Kreditzinsen verteuern Immobilienfinanzierungen. Und viele fragen sich, welche Kosten für klimagerechtes Heizen und Dämmen da genau auf sie zukommen.
Diese Unsicherheit spiegelt auch eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag der Portale Immoverkauf24 und Immoscout24 wider. Von den 2000 online befragten Menschen blickt nur eine Minderheit gänzlich ohne Sorgen auf die eigenen Wohnsituation. Insgesamt 38 Prozent aller Befragten sagen, sie fühlten sich nicht belastet und seien zufrieden.
Mieter haben mehr Sorgen
Die Mehrheit hat hingegen mit mindestens einem der abgefragten Themen ein Problem, wobei sich die Sorgen von Mietern und Wohneigentümern unterscheiden. Grundsätzlich sind Eigenheim-Bewohnerinnen und -Bewohner laut Befragung etwas zufriedener mit der Wohnsituation: 43 Prozent sind frei von Sorgen, bei den Mieterinnen und Mietern sind es nur 37 Prozent.
Die größte Belastung für Mieter sind gleichermaßen hohe Nebenkosten sowie hohe Mieten. Beide Punkte werden von jeweils 23 Prozent der befragten Mieterinnen und Mietern genannt. 18 Prozent klagen über eine zu kleine Wohnung, 15 Prozent über zu viel Lärm und 12 Prozent haben Probleme mit den Nachbarn. Die Angst, gekündigt zu werden (9 Prozent) und schlechte Anbindung und Infrastruktur (7 Prozent) gehören zu den nachrangigen Sorgen.
Was Mieterinnen und Mieter belastet | |
Mich belastet nichts, ich bin zufrieden | 37% |
Hohe Nebenkosten | 23% |
Hohe Miete | 23% |
Wenig Platz / Wohnfläche | 18% |
Zu viel Lärm | 15% |
Probleme mit Nachbarn | 12% |
Sorge, gekündigt zu werden | 9% |
Schlechte Anbindung (Infrastruktur) | 7% |
Quelle: Immoscout
Eigentümer fürchten Klima-Investitionen
Bei den Eigenheim-Besitzerinnen und -Besitzern dominiert vor allem eine Sorge: dass sie aufgrund von Klimaauflagen hohe Investitionen in Heizung und Dämmung tätigen müssen (23 Prozent), wobei die Umfrage bereits im April und damit vor dem jüngsten Kompromiss beim Heizungsgesetz durchgeführt wurde. Daneben fürchten auch viele Eigentümer hohe Nebenkosten (20 Prozent).
Hohe Finanzierungskosten belasten hingegen nur 10 Prozent der Befragten. Dies ist vor allem eine Sorge der jungen Käufer, die noch einen hohen Schuldenberg vor sich herschieben: Betrachtet man nur die Antworten der 25- bis 34-Jährigen so ist der Wert doppelt so hoch (21 Prozent). Im Vergleich zu den Mietern weniger Ärger haben die Eigentümer mit Lärm und Nachbarn (je 10 Prozent). Und sie wohnen großzügiger, nur 9 Prozent haben zu wenig Platz. Etwas überraschend: Schlechte Anbindung und Infrastruktur stören nur 8 Prozent, das ist in etwa der gleiche Wert wie bei den Mietern.
Was EigenheimbewohnerInnen belastet | |
Mich belastet nichts, ich bin zufrieden | 43% |
Hohe Investitionen (durch Klimaauflagen bei Heizung, Dämmung & Co.) | 23% |
Hohe Nebenkosten | 20% |
Zu viel Lärm | 10% |
Probleme mit Nachbarn | 10% |
Hohe Finanzierungskosten | 10% |
Wenig Platz / Wohnfläche | 9% |
Schlechte Anbindung (Infrastruktur) | 8% |
Quelle: Immoscout
Dass Wohneigentümer zufriedener sind als Mieter, hat kürzlich auch eine Allensbach-Umfrage für die Sparda-Banken ergeben. Demnach waren 96 Prozent derjenigen, die in einer eigenen Immobilie wohnen, zufrieden (59 Prozent sogar sehr zufrieden). Von denen, die zur Miete wohnen, waren 78 Prozent zufrieden (allerdings nur 20 Prozent sehr zufrieden). Allerdings ist es bei derzeitigen Preisen und Zinsen in beliebten Städten für viele auch schwer bis unmöglich, sich Eigentum zu leisten.