Die BBC-Serie "Das Haus, das 100.000 Pfund gekostet hat" stellt ambitionierte Traumhäuser vor, die mit einem Mini-Budget errichtet wurden. Spannend wird das TV-Format, weil die Bauherren ihre Träume nicht reibungslos verwirklichen konnten. Irgendetwas ging immer schief – so kommt das TV-Team mit ins Spiel. Professioneller Rat bei der Ausführung und Lösungen eines erfahrenen Architekten sollen die gestrandeten Träume wieder flott machen. Und das klappt erstaunlich gut.

In den eigenen Plänen verfangen
Auch Sue und Tim aus Somerset wollten ihr absolutes Traumhaus errichten. Im großen Wurf und in den kleinsten Details sollte es herausragend sein. Diese Ambitionen überforderten schon ihr planerisches Können, dazu kamen unerwartete finanzielle Schwierigkeiten, die das Projekt praktisch lahmlegten. Es folgte eine lange Zeit des Leidens: Der imposante Rohbau war fertig, aber konnte nicht bezogen werden. Direkt neben ihrem Traumschloss lebte das Paar in einem heruntergekommen Wohnanhänger.


Jahrelang – bis die BBC sie erlöste. Neben gutem Rat gab es 10.000 Pfund (etwa 11.500 Euro) auf die Hand, um den Bau fertigzustellen.

Material von Recyclinghof
Normalerweise kann man diese Summe locker für die Küche ausgeben, die sparsamen Bauherren schafften es aber, mit nur 6000 Pfund auszukommen. Dafür akzeptierten sie tiefe Einschnitte bei den Bauplänen. Die Veränderungen des Architekten sparten Geld, bekamen den Haus obendrein sehr gut. Denn Sue und Tim legten in ihrem eigenen Entwurf außen auf einen großartigen Gestus wert, im Inneren hatten sie hingegen viele kleine winkelige Zimmer vorgesehen. Hier strich der Architekt Mauern und Flure, das Ergebnis sind wenige große und lichtdurchflutete Räume mit einem atemraubenden Ausblick.

Langsamer Fortschritt
Zweieinhalb Jahre brauchten die beiden für die Fertigstellung nach Feierabend. In der Küche verwandten sie Hölzer aus dem Bootsbau. Und natürlich setzten sie angesichts ihres Budgets auf Second-Hand- und Recycling-Material. Der Fußboden wurde aus dem Schalungsholz des Rohbaus gemacht. Für Versiegelung und Schleifmaterial gaben sie 300 Pfund aus, der Architekt schätzte, dass man normalerweise mindestens 20.000 Euro für einen Bodenbelag hätte ausgeben müssen. Auf Innentüren wurde aus Budgetgründen weitgehend verzichtet.
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