Medizinstudium Studenten fürchten "Hammerexamen"

Dass das Medizinerstudium stressig ist, weiß jeder. Aber jetzt kommt es für die PJ'ler noch härter: Nach einem oft 12-stündigen Arbeitstag in der Klinik sollen sie auch noch für ihr Examen büffeln - im ersten Durchlauf fielen 10 Prozent durch. Die Studenten stehen Kopf.

Unter den Medizinstudenten herrscht Unruhe. Die angehenden Weißkittel protestieren gegen eine Neuregelung des Examens, die ihrer Ansicht nach eine deutliche Verschlechterung darstellt. Zwar müssen sie seit Oktober nur noch ein Staatsexamen ablegen, statt, wie bisher, drei. Doch dafür sollen sie jetzt neben ihrer aufreibenden Praxiszeit im Krankenhaus auch noch den Stoff aus vier Jahren Studium pauken.

Bei einem oft mehr als zwölfstündigen Arbeitstag in der Klinik abends noch vier Stunden zu Hause zu lernen, sei unzumutbar, argumentieren sie. Bei dem ersten Staatsexamen nach dem neuen Reglement fiel jeder zehnte Mediziner durch - vor einem Jahr waren es nur 3,6 Prozent gewesen. Im Internet sammeln Medizinstudenten jetzt Stimmen für eine Bundestagspetition gegen das "Hammerexamen".

Boris Bodelle, Vorsitzender der Jungen Mediziner im Hartmannbund, weist auf einen weiteren Nachteil hin: "Früher durfte nur ins das Praktische Jahr (PJ), wer zuvor das schriftliche Examen bestanden hatte. Jetzt wird das theoretische Wissen erst danach abgefragt", so der Mit-Initiator zu stern.de. "Dadurch prüft keiner mehr die Qualität der Studenten, bevor sie am Patienten arbeiten".

Schon mehr als 10.000 Medizinstudenten haben die Petition unterzeichnet. Sie soll am 30. November dem Petitionsausschuss des Bundestages übergeben werden.

Christina Stefanescu

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