Große Panne bei Aldi Süd: Seit Dienstag verkauft der Discounter Feuerwerk - sowohl in den Filialen, wie auch im Online-Shop. Die verschiedenen Sortimente tragen Namen von Städten. So gibt es das 103-Schuss-System "Lissabon", die Effekt-Batterie "Barcelona" oder das achtteilige "Power-Bomben-Raketen-Sortiment" mit dem Namen "Sydney". So weit, so unspektakulär. Wäre den Machern nicht ein unglücklicher Fehler unterlaufen. Keine sechs Wochen nach den Terroranschlägen in Frankreichs Hauptsadt trägt nun ein Raketenset bei Aldi-Süd den Namen "Paris".
Im Set enthalten sind "fetzige Knallfrösche" und "7 Brillant-Bomben", sowie "eine 32er Knallkette und "lautstarke D-Böller".
Bei Twitter zeigen sich die User über so wenig Feingefühl entsetzt. In ganz Frankreich sei es Privatpersonen untersagt, Raketen oder Böller zu zünden, schreibt "Meedia". Feuerwerkskörper würden erst gar nicht in den Handel gelangen.
Böller für 129 Millionen Euro
Aldi Nord verzichtet auf die Namensgestaltung und nennt die Raketensets "Metropolis" oder auch "Andromeda". Das ändert nichts am Inhalt - auch in diesem Jahr werden die Deutschen wieder rund 129 Millionen Euro am Silvesterabend verböllern. Dennoch ist der Name "Paris" für Explodierendes gerade am Jahresende 2015 geschmacklos.
Am 13. November waren in Paris durch islamistisch motivierte Anschläge 130 Menschen getötet und 352 verletzt worden.
Aldi Süd zeigt sich erstaunt
Aldi hingegen versteht die Aufregung nicht. Eine Sprecherin zeigte sich erstaunt darüber, dass zwischen der Benennung der Ware und den Terroranschlägen von Paris im November ein Zusammenhang konstruiert werde. Die Namensgebung des Feuerwerks-Sortiments sei "historisch gewachsen", hieß es in einer Stellungnahme des Unternehmens aus Mülheim an der Ruhr. Aldi Süd biete seit 2004 zum Jahreswechsel verschiedene Feuerwerks-Sortimente mit Städtenamen an. Außerdem teilte die Sprecherin mit, dass das Sortiment Paris schon im Februar in die Produktion gegangen sei, berichtet "DPA".