Anpassung zum Jahreswechsel Rentenbeitrag sinkt auf 18,9 Prozent

Obwohl Opposition und Gewerkschaften Bedenken angemeldet haben, müssen die Bürger im kommenden Jahr deutlich weniger in die Rentenkasse einzahlen. Der Beitragssatz sinkt gar unter 19 Prozent.

Der Beitragssatz zur Rentenversicherung sinkt ab Januar 2013 stärker als bislang erwartet. Nach jüngsten Berechnungen werde es "auf einen Beitragssatz von 18,9 Prozent" zulaufen, sagte ein Sprecher des Bundesarbeitsministeriums am Freitag in Berlin. Zunächst war von einem Absinken von derzeit 19,6 auf 19,0 Prozent ausgegangen worden. Dies werde für Arbeitnehmer und Arbeitgeber eine Entlastung um jeweils rund drei Milliarden Euro bringen.

Die "eiserne Reserve" der Rentenkasse dürfte zum Jahresende auf 28,8 Milliarden Euro steigen, knapp das 1,7-fache einer Monatsausgabe. Laut Gesetz ist der Beitrag zu senken, wenn die Rücklage das 1,5-fache einer Monatsausgabe übersteigt. Opposition und Gewerkschaften sind aus Sorge vor künftig zu niedrigen Renten gegen eine Senkung des Beitragssatzes.

Im Bundesrat war in der vergangenen Woche die Länderfront gegen die Absenkungspläne gebröckelt. Ein Antrag aus dem rot-grünen Lager, auf die Absenkung zu verzichten, fand keine Mehrheit. Entgegen den Ankündigungen hatten die von großen Koalitionen regierten Länder Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen den Antrag nicht unterstützt. Das Gesetz zum Rentenbeitrag hätte aber ohnehin am Ende nicht die Zustimmung des Bundesrates benötigt.

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mlr/AFP/DPA