ARBEITSMARKT Zahl der Arbeitslosen angeblich auf 4,11 Millionen gestiegen

Die Zahl der Arbeitslosen hat im Juli wieder die Vier-Millionen-Marke durchbrochen und ist angeblich auf 4,11 Millionen gestiegen. Das berichtet die Berliner Zeitung »Die Welt« unter Berufung auf interne Berechnungen der Bundesanstalt für Arbeit.

Höchste Juli-Arbeitslosigkeit seit Jahren

Die Zahl der Arbeitslosen hat im Juli wieder die Vier-Millionen-Marke durchbrochen und ist angeblich auf 4,11 Millionen gestiegen. Das berichtet die Berliner Zeitung »Die Welt« (Samstagausgabe) unter Berufung auf interne Berechnungen der Bundesanstalt für Arbeit. Sollte dies zutreffen, wäre es die höchste Juli-Arbeitslosigkeit seit vier Jahren.

Saisonale Gründe verantwortlich

Bereits im Vormonat war die Arbeitslosigkeit in Deutschland auf den höchsten Juni-Stand seit vier Jahren gestiegen und lag nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit bei 3,954 Millionen. Im Juli soll sie noch einmal um 160.000 gestiegen sein. Für den Anstieg sind vor allem saisonale Gründe verantwortlich: Im Sommer drängen viele Schulabgänger auf den Arbeitsmarkt. Gleichzeitig halten sich Unternehmen wegen der Ferienzeit mit Neueinstellungen zurück.

Deutliche Zunahme erwartet

Politiker und Wirtschaftsforscher rechnen deswegen mit einer deutlichen Zunahme der Erwerbslosenzahl. SPD-Generalsekretär Franz Müntefering erklärte, über die Jahre sei im Juli im Vergleich zum Vormonat ein Anstieg von 80.000 bis 120.000 zu verzeichnen gewesen. Im Jahr 2001 seien es 104.000 gewesen. Wegen der Konjunkturflaute geht auch Wolfgang Meister vom Münchner Ifo-Institut von über vier Millionen Arbeitslosen aus.

Auch im Jahresvergleich gestiegen

Die »Welt« meldete, in diesem Juli sei die Zahl der Arbeitslosen zum ersten Mal seit sechs Jahren auch im Jahresvergleich wieder gestiegen. Gegenüber Juli 2001 habe sich die Zahl der Erwerbslosen nach Berechnungen der Bundesanstalt um 320.000 erhöht.

Spiegel: Hartz plant Programm für eine Million Jobs im Osten

Der VW-Personalvorstand Peter Hartz will mit einem neuen Finanzierungsprogramm in Ostdeutschland eine Million Arbeitsplätze schaffen. Ein entsprechendes Konzept hat der Manager nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins »Der Spiegel« vergangene Woche der nach seinem Namen benannten Kommission zur Reform des Arbeitsmarktes vorgelegt. Danach will Hartz mit einem neuen Wertpapier in den nächsten drei Jahren bis zu 150 Milliarden Euro für Mittelstandsförderung und Infrastrukturausbau in die strukturschwachen Regionen vor allem der neuen Länder lenken.

Wertpapier »Job-Floater« soll die Wende bringen

Auflegen soll den so genannten Job-Floater die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau in Frankfurt/Main. Um das neue Wertpapier attraktiv zu machen, sollen die Anleger steuerliche Vorteile nach dem Vorbild der Arbeitnehmer-Sparzulage erhalten. Zugleich schlägt Hartz vor, Steuersündern die Strafe zu erlassen, wenn sie im Ausland geparktes Schwarzgeld in den Job-Floater investieren.