Bahn-Tarifstreit Lokführer streiken ab Donnerstag

Die Lokführergewerkschaft GDL will ab Donnerstag bundesweit den Nahverkehr bestreiken. Und zwar ganztägig. Auch für Freitag und den Beginn der kommenden Woche seien Streiks vorstellbar, die jeweils am Nachmittag zuvor angekündigt würden, heißt es bei der GDL.

Die Gewerkschaft der Lokführer hat neue Bahn-Streiks angekündigt. Ganztägige Streiks seien ab kommenden Donnerstag möglich, teilte die GDL mit, nachdem ihr Ultimatum an die Bahn um 13 Uhr abgelaufen war. Grund für die Streikdrohung sei, dass die Bahn kein neues Angebot gemacht habe. Im Gegensatz zu den früheren Aktionen sollen die Streiks nicht mehr nur wenige Stunden, sondern den ganzen Tag abgehalten werden.

Die Streiks könnten im Nahverkehr stattfinden, hieß es weiter. Außer Donnerstag könne auch Freitag sowie Anfang nächster Woche gestreikt werden. Ein genauer Streiktag würde zunächst nicht genannt. "Wir werden die Streiks jedoch in den späten Nachmittagsstunden vor einem Streiktag ankündigen", sagte GDL-Chef Manfred Schell. Sie sollen den Regional- und den S-Bahnverkehr betreffen.

Laut einer Gerichtsentscheidung müssten die Streiks auf den Regionalverkehr beschränkt bleiben. Ob die Gewerkschaft dagegen Berufung einlegen wird, sei noch nicht klar, sagte Schell, da die Urteilsbegründung noch nicht vorliege. Die Bahn forderte Schell auf, "rechtsmissbräuchliche Maßnahmen wie Abmahnungen und Kündigungen" zu unterlassen: "Es ist unerträglich, wie der Arbeitgeber versucht, unsere Mitglieder einzuschüchtern und sie von den berechtigten Streiks abzuhalten."

Die Lokführer verlangen von der Bahn Gehaltserhöhungen in Höhe von bis zu 31 Prozent, vor allem aber einen eigenständigen Tarifvertrag. Den aber verweigert die Deutsche Bahn partout. Vor dem Ablauf des Ultimatums hatte Bahn-Personalvorstand Margret Suckale in einem TV-Streitgespräch mit Manfred Schell versichert: "Es wird kein weiteres Angebot geben."

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