Deutsche Bank Wieder ein Bonus für Ackermann

Aufgrund des Milliardengewinns der Deutschen Bank wird Vorstandschef Josef Ackermann voraussichtlich wieder zu den Spitzenverdienern der Dax-Konzerne aufrücken.

Angesichts des Milliardengewinns der Deutschen Bank dürfte Vorstandschef Josef Ackermann wieder zu den Spitzenverdienern der Dax-Konzerne aufrücken. Zwar werde das am Dienstag im Geschäftsbericht veröffentlichte Gehalt des Managers für 2009 nicht wieder das Rekordniveau von 14 Millionen Euro erreichen, das Ackermann für 2007 erhalten hatte, sagten zwei mit den Zahlen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Allerdings erhalte der Schweizer anders als zuletzt wieder einen Bonus. Dieser werde nicht zweistellig ausfallen, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" ohne Angabe von Quellen. Dem Blatt zufolge wird Ackermanns Gesamtvergütung auf mindestens acht Millionen Euro geschätzt. Die Deutsche Bank lehnte am Sonntag eine Stellungnahme ab.

Für das Jahr 2008 hatte der Bankchef lediglich ein Festgehalt von 1,4 Millionen Euro erhalten und war damit erstmals seit Jahren nicht mehr Spitzenverdiener unter den Vorständen der Dax-Konzerne. Ackermann und seine Vorstandskollegen hatten angesichts der Debatte über Bonuszahlungen für Banker in der Finanzkrise auf alle variablen Gehaltsbestandteile verzichtet. Die Jagd auf Leistungsprämien gilt bei Kritikern als ein Grund der Finanzkrise, weil Banker ihren kurzfristigen Gewinn stärker im Auge gehabt hätten als das Wohl ihrer gesamten Bank und ihrer Kunden. Nach einem Verlust von 3,9 Milliarden Euro im Jahr 2008 hat Deutschlands größte Bank nun wieder fünf Milliarden Euro Gewinn geschrieben.

Noch haben nicht alle Dax-Konzerne die Gehälter ihrer Vorstände für das abgelaufene Geschäftsjahr veröffentlicht. Zu den Spitzenreitern dürfte RWE-Chef Jürgen Großmann zählen. Wie aus dem Geschäftsbericht des Energieversorgers hervorgeht, erhielt Großmann für das vergangene Jahr einschließlich Boni 9,16 Millionen Euro, rund 80.000 Euro als ein Jahr zuvor. Ein Top-Verdiener ist auch Siemens-Chef Peter Löscher - trotz eines Gehaltsrückgangs infolge der Wirtschaftskrise. 7,1 Millionen Euro erhielt Löscher für das Geschäftsjahr 2008/09, nach knapp zehn Millionen Euro für das Jahr zuvor.

Reuters
Reuters