Die Freien Tankstellen in Deutschland fühlen sich von der geplanten Übernahme des Marktführers Aral durch die britische BP nicht bedroht. »Wir sehen das recht gelassen«, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Freien Tankstellen (BFT), Stephan Zieger. Dabei zeigte er sich auch überzeugt, dass die Fusion den Preiskampf in der Branche nicht anheizen wird: die Spritpreise werden nämlich durch ganz andere Faktoren, wie dem Rohölpreis oder die steuerlichen Abgaben bestimmt.
Überkapazitäten lassen die Branche leiden
Nach den Worten von Zieger wird sich das Wechselspiel der Preise in alle Richtungen auch in Zukunft fortsetzen. Damit geht bei fallenden Absatzmengen an den Tankstellen der Kampf um Marktanteile weiter. Derzeit leidet die Branche unter extremen Überkapazitäten, die der BFT-Geschäftsführer auf 3.000 bis 4.000 Stationen schätzte. Insgesamt gibt es gegenwärtig rund 16.000 Tankstellen. Beim BFT sind sind knapp 1.700 freie Tankstellen organisiert.
Benzinabsatz wird weiter sinken
Auf dem deutschen Tankstellenmarkt wird sich der Absatz nach Einschätzung von Zieger in den kommenden Jahren im Schnitt um vier bis fünf Prozent verringern. Hieraus ergäben sich Absatzverluste von 20 Prozent in vier bis fünf Jahren. »Die Überkapazitäten am Markt dürfen nicht über einen unbarmherzigen Preiskampf abgebaut werden und zu Lasten der Freien Tankstellen gehen«, betonte der BFT- Geschäftsführer.