Eine Rezession liegt nach Auffassung der meisten Wirtschaftsexperten vor, wenn das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen schrumpft. Der Vergleich kann sich auf das Vorquartal beziehen, beispielsweise drittes Quartal 2008 zu zweitem Vierteljahr 2008, oder auf die Veränderung zum entsprechenden Vorjahreszeitraum, also drittes Quartal 2008 zu drittem Quartal 2007.
Unter den Fachleuten gibt es allerdings über die Definition Rezession keine vollständige Einigkeit. Manche Wissenschaftler verwenden den Begriff bereits, wenn die Wirtschaftsleistung stagniert, aber noch nicht sinkt. Andere sprechen sogar schon von Rezession, wenn das BIP lediglich langsamer als im Vorjahreszeitraum wächst, ohne dass Stillstand oder gar Rückwärtsbewegung eintritt.
Die Rezession gehört zu den volkswirtschaftlichen Konjunkturzyklen. Nach dieser Vorstellung folgt die durch das BIP beschriebene Wirtschaftsleistung eines Landes einer Wellen- oder Kreisbewegung. Tiefster Punkt des Zyklus ist die Depression, einhergehend mit negativen Wirtschaftszahlen und hoher Arbeitslosigkeit. Darauf folgt der Aufschwung, das BIP wächst, der Boom, das BIP wächst weiter, die Arbeitslosigkeit sinkt deutlich. Dann folgt irgendwann der Abschwung oder die Rezession, die schließlich wieder in die Depression mündet.
Die Bezeichnungen sind je nach wirtschaftswissenschaftlicher Schule nicht völlig einheitlich. Zudem gibt es unterschiedliche Auffassungen - auch zwischen Wissenschaftlern und Politikern - darüber, ob bereits bei von Rezession gesprochen werden kann, wenn das BIP zwar zwei Quartale hintereinander im Minus liegt, gleichzeitig aber die Auslastung der Unternehmen noch gut ist und auch die Arbeitslosigkeit nicht deutlich steigt.