Der 41-jährige Kai-Uwe Ricke soll nach Presseberichten neuer Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG werden. Die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« und die »Berliner Zeitung« berichteten am Wochenende, der Präsidialausschuss des Aufsichtsrats habe sich auf den Manager festgelegt, der bisher im Telekom-Vorstand für die Geschäftsbereiche T-Mobile und T-Online zuständig ist. Telekom-Sprecher Ulrich Lissek wollte die Berichte nicht kommentieren.
Schon anfangs als Kandidat gehandelt
Unter Berufung auf zuverlässige Quellen in Vorstand und Aufsichtsrat meldete die »FAZ« weiter, dass der Ausschuss Ricke am Donnerstag dem Aufsichtsrat zur Wahl vorschlagen werde. Der 1961 geborene Ricke war schon kurz nach dem Rücktritt von Ron Sommer im Juli als Kandidat gehandelt worden, galt aber vielen als zu jung für die Position und zudem als Ziehkind Sommers. Diese Bedenken seien jetzt offenbar überwunden, heißt es in dem Blatt.
Einziger interner Kandidat
Die »Berliner Zeitung« berichtete, der Ausschuss habe sich auf Ricke als internen Kandidaten geeinigt. Außer Ricke soll es nur noch einen externen Kandidaten für den mit rund vier Millionen Euro Jahresgehalt dotierten Posten geben. Auch ein Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrates gilt dem Blatt zufolge in informierten Kreisen als wahrscheinlich. Danach soll Hans-Dietrich Winkhaus Platz machen für Post-Chef Klaus Zumwinkel. Laut »Focus« gelten besonders die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat als Ricke-Fans, weil sie hofften, dass er beim geplanten Arbeitsplatzabbau behutsam vorgeht.
Gremium tagt am Donenrstag
Kai-Uwe Ricke ist der Sohn des ersten Telekom-Vorstandschefs Helmut Ricke, der Anfang der 90er Jahre wichtige Weichen im Wandel von der Behörde »Deutsche Bundespost Fernmeldewesen« zum modernen Dienstleistungsunternehmen gestellt hatte. Telekom-Sprecher Lissek erklärte zu den Berichten: »An solchen Spekulationen beteiligen wir uns nicht.« Es gebe noch keine Entscheidung im Aufsichtsrat über den zukünftigen Vorstandsvorsitzenden. Das Gremium tagt am Donnerstag.