Medienbericht Deutsche Bahn streicht Investitionen zusammen

Die Deutsche Bahn AG plant einem "Spiegel"-Bericht zufolge, ihre Investitionen in das Schienennetz drastisch zu kürzen. Zahlreiche Prestigeprojekte werden aufgehoben oder zumindest aufgeschoben.

Zentrale Verkehrsvorhaben der Bahn im Investitionsplan 2005 bis 2009 würden verschoben oder eingestellt, berichtete das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" unter Berufung auf vertrauliche Unterlagen für den Bahn-Aufsichtsrat, der die abgespeckte Planung am Dienstag beschließen solle. Der Aufsichtsrat befasst sich nach Angaben einer Konzernsprecherin an dem Tag mit der neuen mittelfristigen Finanzplanung. Ende November hatte der Konzern seine Gewinnprognose für 2005 halbiert.

Nach Darstellung des "Spiegel" ist unter anderem geplant, den Neu- und Ausbau der Strecke Hanau-Fulda/Würzburg für 1,4 Milliarden Euro faktisch zu stoppen. Auch mit dem Bau der so genannten Ypsilon-Trasse Hamburg/Bremen-Hannover für 1,2 Milliarden Euro werde zumindest nicht vor 2009 begonnen. Auf der Verbindung Augsburg-München werde die Projektlaufzeit ebenfalls verlängert. Stark gekürzt würden schließlich auch die Mittel für Strecken wie Karlsruhe-Dresden, Lübeck-Stralsund oder Paderborn-Erfurt-Chemnitz. Eine Bahn-Sprecherin lehnte eine Stellungnahme zu dem "Spiegel"-Bericht ab.

Nicht weitergeführt werden solle außerdem das Projekt Dresden-Berlin. Auch die Flughafenanbindung Berlin-Schönefeld, ein über 400 Millionen Euro teures Vorhaben, werde "nicht weiterverfolgt". Die Bahn wird nach eigenen Angaben im Jahr 2004 ein Betriebsergebnis nach Zinsen von 200 Millionen Euro erzielen. 2005 soll das Ergebnis um 300 Millionen Euro verbessert werden.

Reuters
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