Kurz vor Beginn des Weihnachtsgeschäfts stellt eine Studie der Paketbranche ein zwiespältiges Zeugnis aus. Zwar sorgt der Wettbewerb zwischen den Anbietern dafür, dass sich Pakete richtig günstig verschicken lassen. Das schlägt allerdings zunehmend auf die Qualität. Bei einem verdeckten Test des Deutschen Instituts für Servicequalität (Disq) im Auftrag von N-TV ging fast jedes vierte versandte Paket unterwegs zu Bruch (24 Prozent). Bei der gleichen Untersuchung vor zwei Jahren hatten nur 13 Prozent den Belastungstest nicht bestanden.
Insgesamt verschickte das Disq 80 Pakete mit acht Dienstleistern. Die Pakete waren als zerbrechlich gekennzeichnet und so verpackt, dass sie einen Sturz aus bis zu einem Meter hätten aushalten können. Einige Paketdienste gingen mit den Sendungen aber offenbar weniger pfleglich um: Beim größten Anbieter DHL ging eins von neun Paketen zu Bruch, bei Hermes waren es zwei von zehn und bei GLS vier von neun Paketen. Die Zerstörerkrone errang der Anbieter DPD, bei dem fünf von neun Sendungen den Transport nicht überlebten.
Nicht immer pünktlich
Auch bei der Pünktlichkeit hapert es zunehmend: Kamen vor zwei Jahren noch 82 Prozent aller Sendungen innerhalb eines Tages an, waren es diesmal nur noch 63 Prozent. Im Schnitt brauchten die Dienste 1,5 Tage, um die Ware zum Empfänger zu bringen, 2011 waren es 1,2 Tage gewesen. "Die Branche hat Probleme, die zunehmende Masse an Paketen zu bewältigen" sagt Markus Hamer, Geschäftsführer des Disq. Fast alle Serviceindikatoren hätten sich gegenüber der Vorgängerstudie verschlechtert. Der Wettbewerb werde derzeit hauptsächlich über den Preis ausgetragen, sagt Hamer.
Am längsten brauchte Hermes für die Auslieferung (2,3 Tage), am schnellsten war UPS mit 1,1 Tagen. Ebenso schnell waren die Kurierdienste Cargo International und Paket AG, die allerdings über keine Abgabestationen verfügen. Gesamtsieger der Service- und Preisanalyse wurde DHL.