Dass es offenbar auch bei Brötchen auf die Länge ankommt, zeigt ein aktueller Fall zwischen der Fastfood-Kette Subway und einigen aufgebrachten Kunden. Das Unternehmen hat sich nun mit Kunden auf einen Vergleich geeinigt. Im Zentrum das Streits stand folgende Frage: Ist das Sandwich wirklich so lang wie beworben? Subway wirbt damit, dass die Brötchen für die Sandwiches entweder sechs oder zwölf Inch lang sind, umgerechnet also rund 15 oder 30 Zentimeter. Doch sind die Brötchen auch exakt so lang?
Im Verbraucherklagen-Paradies USA schlossen sich Kunden zusammen, um Subway auf die Sandwich-Länge festzunageln. Nun müssen Mitarbeiter in allen Filialen ein Maßband zur Hand haben, um die tatsächliche Größe nachmessen zu können. Auf diesen vorläufigen Vergleich haben sich die Parteien vor einem Gericht in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin als Ergebnis einer Sammelklage von Subway-Kunden geeinigt. Eine endgültige Entscheidung soll am 15. Januar nächsten Jahres fallen, berichtet "DPA". Ausgangspunkt der massenhaften Klagen übrigens waren nicht tatsächlich zu kleine Brötchen - allein die Möglichkeit, die Sandwiches könnten kürzer als angekündigt sein, reichte für die Klagewelle.
Maßband wird Pflicht
Aber nicht nur das Maßband wird in allen Filialen Pflicht. Auch eine monatliche Untersuchung soll die exakte Brötchenlänge nachweisen. Per Stichprobe müssen mindestens zehn Brötchen überprüft werden, heißt es weiter in dem Vergleich. Und damit diese neuen Maßnahmen auch von allen Mitarbeitern verstanden werden, müssen diese natürlich geschult werden.
Subway wirbt mit Länge des Brötchens
Ursprung des Streits war ein Werbeslogan, der im englischsprachigen Raum von Subway genutzt wurde: "Five Dollars for a footlong", also Fünf Dollar für eine Fußlänge. Ein Fuß entspricht zwölf Inch. Subway hatte nach der Finanzkrise mit dem Spruch geworben, die Aktion war sehr erfolgreich für das Unternehmen.
In Deutschland gab es diese Werbeaktion nicht. Und deutsche Verbraucher wären mit einer Klage wegen zu kurzer Brötchen von der Justiz auch ausgelacht worden. In den USA hingegen klagen Verbraucher regelmäßig gegen Unternehmen und sorgen so für recht kuriose Gerichtsentscheidungen.