TELEKOM Börsen-Pakt für Telekom-Aktie

Die Telekom soll 6 Banken einen Börsen-Pakt angeboten haben: Kein Verkauf von T-Aktien-Paketen gegen lukrative Aufträge. Die Börse reagierte empfindlich, der Kurs fiel auf ein neues Drei-Jahres-Tief.

Verhängnisvolles Angebot: Die Telekom soll sechs Investmentbanken gebeten haben, auf den Verkauf von Telekom-Aktienpaketen von Großaktionären zu verzichten. Im Gegenzug versprach sie, die Banken als »bevorzugte Partner« bei künftigen Aktiengeschäften zu behandeln. Das berichtet die »Financial Times Deutschland« unter Berufung auf Bankenkreise.

Unaufhaltsamer Kursrutsch

Mit diesem Pakt wolle die Telekom verhindern, dass der Markt weiter mit T-Aktien überflutet werde, heißt es in dem Bericht. Der Kurs war bereits um mehr als 20 Prozent gefallen, nachdem am Dienstag vergangener Woche bekannt geworden war, das die Deutsche Bank im Auftrag eines Investors 44 Millionen T-Aktien verkauft hatte. Am Tag davor hatte das Institut, das ebenso wie Goldman Sachs am Börsengang des Bonner Konzerns und auch den weiteren Platzierungen von T-Aktien maßgeblich beteiligt war, seine Kaufempfehlung für den Titel bekräftigt. Die Telekom hatte die Bank für ihr Vorgehen scharf kritisiert und angekündigt, rechtliche Schritte zu prüfen. Ein Telekom-Aktionär hatte nach Angaben seines Anwalts Strafanzeige gegen die Deutsche Bank eingereicht.

Hinzu kommt, dass Anfang September und dann später im Dezember die Haltefristen für Telekom-Papiere von VoiceStream-Altaktionären auslaufen. Bis zum Jahresende könnten so theoretisch noch einmal 500 Millionen Aktien auf den Markt kommen. Die Telekom hatte VoiceStream hauptsächlich durch einen Aktientausch von mehr als 1 Milliarde neuer T-Aktien erworben.

Dementi von der Telekom

Die Deutsche Telekom hat den Zeitungsbericht mittlerweile als »gröbsten Unfug« dementiert. Ein Telekom-Sprecher erklärte in Bonn, das Unternehmen habe an Banken zu keiner Zeit ein solches Ansinnen herangetragen. Ein solches Vorgehen sei »unpraktisch«, da es mehr als die in dem Zeitungsbericht genannten sechs Banken mit internationaler Erfahrung in der Abwicklung von großen Transaktionen gebe. Der Kurs der T-Aktie gab am Donnerstag dennoch weiter nach und fiel um rund fünf Prozent auf 18,10 Euro.

Bei den Instituten handele es sich nach Angaben der »Financial Times« um die Deutschen Bank, die Dresdner Kleinwort Wasserstein, Goldman Sachs, Merrill Lynch, Credit Suisse First Boston und Schroder Salomon Smith Barney. Die betroffenen Banken wollten auf Anfrage den Bericht nicht kommentieren.