Die Deutsche Telekom hat, nachdem die Gewinne im zweiten Quartal 2006 kräftig gesunken sind, ihre Umsatz- und Ergebnisprognosen zurückgenommen. Die Erlöse werden 600 Millionen Euro geringer ausfallen, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um eine Milliarden Euro. Das gab das Unternehmen auf der Pressekonferenz zur Halbjahresbilanz in Bonn bekannt. Für 2007 wollte die Telekom gar keine Prognose abgeben.
Im zweiten Quartal verringerte sich der bereinigte Konzernüberschuss um 10,7 Prozent auf eine Milliarde Euro. Der Umsatz stieg um 2,6 Prozent auf 15,1 Milliarden Euro. Erstmals verzeichnete die Telekom auch in der Mobilfunksparte einen Rückgang des bereinigten EBITDA. "Wir waren im ersten Halbjahr mit einer Wettbewerbsintensität kronfroniert, die wir im November vergangenen Jahres ... so nicht erwartet hatten", sagte Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke am Donnerstag in Bonn. Man müsse zur Kenntnis nehmen, dass der Konzern im Inland nicht mehr wächst.
500.000 Anschlüsse verloren
So hatte der Bonner Riese im ersten Halbjahr in der Festnetzsparte weitere Marktanteile an seine Konkurrenten verloren. Allein im zweiten Quartal verlor die T-Com rund 500.000 Anschlüsse durch einen Kundenwechsel. "Wir werden unsere Marktanteile im Inland noch konsequenter verteidigen", sagte Ricke. Dabei dürfen sich die Telekom-Kunden über deutliche Preissenkungen und klare Preisstrukturen freuen.
Für die T-Aktionäre soll es trotz der veränderten Aussichten keine Einschnitte geben: Für 2006 beabsichtige der Vorstand, dem Aufsichtsrat eine Ausschüttung einer Dividende zumindest auf Vorjahreshöhe von 0,72 Euro, hieß es. Zugleich kündigte das Unternehmen an, 62,7 Millionen T-Aktien zurückzukaufen. Hierzu war die Telekom von der Hauptversammlung ermächtigt worden. Der Rückkauf entspreche der Anzahl der Aktien, die im Rahmen der Verschmelzung von T-Online auf den Mutterkonzern neu ausgegeben worden waren.