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Hersteller: "Deutschland wird größter Cannabis-Markt der Welt"
STORY: Die Bundesregierung hat ihre Absicht erklärt, künftig den Konsum von Cannabis als Freizeitdroge teilweise zu erlauben. Viele Unternehmen sehen darin ihre Chance und sitzen entsprechend in den Startlöchern. In Sachsen etwa die Firma Demecan, die Hanfpflanzen bereits für medizinische Zwecke anbaut. Die derzeitige Produktionskapazität von knapp zwei Tonnen im Jahr könne man zügig auf deutlich über zehn Tonnen ausweiten, erklärt Gründer und Geschäftsführer Adrian Fischer. "Ich meine, Sie können das hier sehen, es ist alles schon vorbereitet. Es gibt schon einen Zaun, eine Überwachungsanlage. Wir haben genug Strom für die Versorgung." "Ansonsten ist, glaube ich, die größte Herausforderung im Moment erstmal aufseiten der Politik, nämlich eine wirklich funktionierende Regulatorik dafür zu schaffen, in der man verhindern kann, dass der Schwarzmarkt eben weiter existiert, beziehungsweise dass man erfolgreich gegen den Schwarzmarkt konkurrieren kann. Es ist ja nicht so, dass wir hier was machen würden, was es vorher nicht gibt. Es ist nur etwas, was wir aus dem Schwarzmarkt rausnehmen in etwas, was dann kontrolliert ist." In Konkurrenz zu zukünftigen Eigenbedarf-Anbauern sieht man sich bei Demecan indes nicht, erklärt Geschäftsführer Jörg Sellmann. Da sind wir sehr entspannt. Weil am Ende des Tages ist auch die Qualität dessen, was wir verkaufen und was verkauft wird im Markt entscheidend. Und es ist nicht so leicht eine wirklich gute Cannabisblüte zu züchten." "Spannend ist eben, dass Deutschland in dem voll liberalisierten Umfeld weltweit der größte zusammenhängende Cannabis-Markt sein wird - größer als Kanada heute oder die USA, wo es ja nicht die gesamte USA betrifft, sondern einige Bundesstaaten." Mit genaueren Plänen für die Expansion will Demecan warten, bis die regulatorische Lage klarer wird. Die Pläne der Bundesregierung sind in mehrere Schritte aufgeteilt. In "nicht-gewinnorientierten Vereinigungen" sollen zunächst die Mitglieder pro Tag bis zu 25 Gramm und im Monat bis 50 Gramm Cannabis kaufen können. Ein bundesweiter freier Verkauf in Geschäften soll aber nach Einwänden der EU-Kommission frühestens nach fünfjährigen regionalen Modellversuchen ermöglicht werden.