Die Telekom will rund 45.000 Mitarbeiter der Festnetzsparte T-Com in neue Einheiten für den Kundenservice zusammenfassen und niedriger als bisher bezahlen. Das Unternehmen teilte am Dienstag nach einer Vorstandssitzung in Bonn mit, es wolle Anfang nächsten Jahres detaillierte Gespräche mit den Gewerkschaften über diese Pläne aufnehmen.
4000 Mitarbeiter werden in den Service versetzt
Der Konzern will durch diesen Schritt nach Unternehmensangaben sowohl die Servicequalität verbessern als auch Arbeitsplätze erhalten. Zunächst würden kurzfristig rund 4000 Mitarbeiter zusätzlich im Kundenservice wie in Call-Centern und T-Punkten eingesetzt.
Im nächsten Jahr sollten dann 35.000 Mitarbeiter aus der T-Com ausgegliedert werden. Sie sollten in einer neuen Einheit "T-Service" für technische Infrastruktur und Kundendienst verantwortlich sein. Außerdem sollten die heute 10.000 Stellen im Call-Center-Bereich der T-Com ebenfalls in eine eigene Einheit ausgegliedert werden.
Management fordert Opfer
Telekom-Personalvorstand Heinz Klinkhammer forderte für den Erhalt der Arbeitsplätze allerdings Zugeständnisse beim Gehalt. Der rasante technische Wandel, die sich ausweitende Regulierung und die überproportional hohen Personalkosten machten es "künftig im Inland unmöglich, die gleiche Zahl von Mitarbeitern bei unveränderten Konditionen wirtschaftlich zu beschäftigen", sagte Klinkhammer.
Im Service- und Call-Center-Bereich etwa lägen die marktüblichen Vergütungen zwischen 30 und 50 Prozent unter den Telekom-Gehältern, rechnete der Personalvorstand vor. "Wir können die betroffenen Arbeitsplätze nur dann langfristig sichern, wenn es uns gelingt, die Arbeits- und Entgeltsysteme konsequent am Marktniveau auszurichten." Dazu gehöre auch eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit.
Laufende Reduzierung nicht betroffen
Die bereits laufende Reduzierung um 32.000 Mitarbeiter bis zum Jahr 2008 sei von den neuen Plänen nicht betroffen, sagte Klinkhammer. "Sie wird wie geplant umgesetzt. Über 2008 hinaus ist kein weiteres Personalabbauprogramm geplant." Allerdings seien für den Erhalt der Arbeitsplätze im Service-Bereich "substanzielle Beiträge der Arbeitnehmerseite" erforderlich. "Die Alternative ist die Dekonsolidierung dieser Einheiten", sagte Klinkhammer.