Winterschlussverkauf Rabatte bis zu 70 Prozent erwartet

Zum Start des Winterschlussverkaufs reduzieren Einzelhändler ihre Winterware: Einzelteile sind nach Angaben des Einzelhandelsverbands um bis zu 70 Prozent billiger zu haben.

Zum Start des Winterschlussverkaufs haben viele Einzelhändler in ihre Winterware kräftig reduziert. Einzelteile sind nach Angaben des Einzelhandelsverbands um bis zu 70 Prozent billiger zu haben. Auswahl gibt es nach Angaben des Verbandes ausreichend. Vor allem warme Kleidung wie wattierte Mäntel, Anzüge, Strickwaren oder gefütterte Schuhe sind noch zu haben. Die Preisabschläge erstrecken sich auf ein breites Angebot von Kleidung über Schuhe und Lederwaren bis zu Sportartikeln. Nach einem verhaltenen Geschäft in den vergangenen Wochen hoffen viele Händler auf einen Umsatzschub durch starke Rabatte. Der Winterschlussverkauf dauert bis zum 8. Februar. Die geplante Änderung des Wettbewerbsrechts könnte zu einem Aus für die Schlussverkäufe im Winter und Sommer führen.

Kein Ende der Konsumflaute

Ein Ende der Kaufzurückhaltung in Deutschland ist nach Einschätzung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) für die kommenden Monate nicht in Sicht. «Die Portemonnaies der Deutschen bleiben vorerst weiter zugeknöpft», sagte GfK-Vorstandschef Klaus Wübbenhorst der Zeitung «Die Welt». Der private Konsum in Deutschland sei 2002 erstmals seit Erhebung gesamtdeutscher Daten mit einem Minus von 0,5 Prozent geschrumpft.

Die Konjunkturerwartung der Verbraucher sei auf dem Stand der Krisenjahre 1993 und 2001, die Anschaffungsneigung sogar auf dem niedrigsten Niveau seit 20 Jahren, sagte der Chef der Marktforschungsgesellschaft weiter. Selbst die starken Rabatte in manchen Branchen hätten daran bisher nichts ändern können.

Klamme Geldbörsen

Belastend wirken nach Einschätzung Wübbenhorsts vor allem die hohe Arbeitslosigkeit und ein drohender weiterer Stellenabbau. «Wer fürchten muss, seinen Job zu verlieren, der spart lieber und konsumiert weniger.» Hinzu komme die Unsicherheit über die möglichen wirtschaftlichen Folgen eines Irak-Krieges. Doch auch die Angst vor weiteren Steuer- und Abgabenerhöhungen verderbe die Kauflaune.

Einer Forsa-Umfrage zufolge wollen 70 Prozent der Erwerbstätigen den Konsum einschränken und beispielsweise billigere Produkte kaufen oder auf Dinge verzichten. Vor allem die unteren Einkommensgruppen wollen weniger Geld ausgeben: 83 Prozent aller Haushalte mit einem Nettoeinkommen von weniger als 1500 monatlich wollten der Umfrage zufolge den Konsum drosseln, berichtet die «Financial Times Deutschland». Für die Erhebung waren 1014 Erwerbstätige befragt worden.