Die deutsche Wirtschaft ist zum Jahresende 2005 überraschend nicht mehr gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) blieb im vierten Quartal real gegenüber dem vorangegangen Vierteljahr mit 0,0 Prozent unverändert, berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Nur die Investitionen der Unternehmen hätten der Wirtschaft noch Impulse gegeben. Dieses Wachstum wurde aber von dem schrumpfenden privaten und staatlichen Konsum aufgefressen. Der Außenhandel fungierte nicht mehr als Wachstumsmotor, weil die Exporte an Fahrt verloren und der Wert der Importe wegen steigender Ölpreise stark wuchs.
Zuwachs um 0,9 Prozent
Im Gesamtjahr 2005 hat die Wirtschaft dennoch wie erwartet um 0,9 Prozent zugelegt. Damit bestätigten die Statistiker ihre erste Schätzung. Bei der Überarbeitung der Zahlen revidierten sie das Wachstum vom vergangenen Frühjahr leicht von 0,2 auf 0,3 Prozent nach oben. Das für Ökonomen überraschend schlechte Ergebnis des Schlussquartals soll man laut Bundesamt nicht überbewerten. "Wir sprechen nicht von einer Stagnation, weil der Wert statistisch unterzeichnet ist", sagte ein Statistiker. Dieser Effekt entstehe, weil beim Vorquartalsvergleich die zusätzlichen Arbeitstage herausgerechnet wurden.