Manchmal holt man sich im Urlaub mehr als nur Sonnenbrand. Um bei Krankheiten oder Unfällen im Ausland nicht auf hohen Kosten sitzen zu bleiben, braucht man eine Auslandsreise-Krankenversicherung. Denn die gesetzlichen Kassen zahlen gerade bei Fernreisen in teure Länder wie die USA häufig gar nichts. Innerhalb der EU gibt es zwar Abkommen, der von zu Hause gewohnte Standard wird aber nicht immer gewährleistet.
Wer vereisen will, sollte daher auf jeden Fall eine spezielle Police abschließen. "Finanztest" hat aktuelle Auslandsreise-Krankenversicherungen getestet und sehr gute Angebote für kleines Geld gefunden. Von den 40 Tarifen im Vergleich schnitten 14 mit der Note "Sehr gut" ab. Der Jahresbeitrag für diese Angebote liegt gerade mal bei 7,50 Euro bis 12,84 Euro. Ab 60, 65 oder 70 Jahren erheben die meisten einen Alterszuschlag. Testsieger wurde die Allianz, gefolgt von Universa, Ergo Direkt, Hanse Merkur/DAK und Neckermann. Am schwächsten schnitten die Tarife von Deutscher Ring, Mannheimer, Signal Iduna und Gothaer ab - sie bekamen nur ein "Ausreichend".
Auslandsversicherung zahlt für Notfälle
Besonders wichtig ist der Auslandsschutz, wenn ein Krankenrücktransport in die Heimat nötig sein sollte. Die Reisepolicen übernehmen in medizinisch notwendigen und vom Arzt angeordneten Fällen die Kosten. Die sehr guten Angebote zahlen den Rücktransport sogar schon, wenn er sinnvoll und vertretbar ist und nicht erst, wenn er als medizinisch notwendig gilt. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollte man vor dem Rücktransport mit dem Versicherer über die Erstattung der Kosten sprechen.
Auch der Transport ins Krankenhaus sowie ambulante ärztliche Behandlungen und Operationen werden übernommen. Medikamente, Verbandszeug und Krücken sind ebenfalls im Paket inbegriffen. Nicht erstattet werden die Kosten für reguläre Untersuchungen (etwa wegen Schwangerschaft) sowie bestimmte Hilfsmittel wie Brillen. Wer extra für eine Behandlung ins Ausland fährt, kann die Kosten ebenfalls nicht auf seine Reiseversicherung abwälzen.
Da die Auslandsversicherungen keine vorhersehbaren Behandlungen übernehmen, ist es für chronisch Kranke etwas komplizierter: Laut "Finanztest" müssen sie ihrer gesetzlichen Kasse vor der Reise nachweisen, dass sie von einem privaten Zusatzversicherer abgelehnt wurden. Dann übernimmt die Kasse. Wer privat krankenversichert ist, muss sich erkundigen, ob sein Anbieter ausreichenden Schutz im Ausland bietet oder ob eine Zusatzversicherung nötig ist. Die untersuchten Tarife gelten in der Regel für 42 oder 56 Tage Auslandsaufenthalt am Stück. Wer länger unterwegs ist, benötigt eine andere Versicherung.