Dass rabaukige Haustiere mit einer Haftpflichtversicherung besser fahren, hat sich bei Tierbesitzern schon herumgesprochen. Doch auch, wer heute mit Hund oder Katze zum Arzt muss, sollte vorsorgen. Sonst kann man sich meist auf eine happige Rechnung einstellen. Was liegt also näher als eine Versicherung für die treuen Freunde? Ein Rundum-Schutz wird von der Agila Versicherung angeboten. Das Paket enthält einen Vorsorgeschutz, der bis zu 65 Euro im Jahr die Kosten für Impfungen, Wurmkuren, Floh- und Zeckenmittel übernimmt, einen Verkehrsunfallschutz, der alle Kosten übernimmt, wenn das Tier im Straßenverkehr verunglückt, und natürlich den Kranken- und Unfallschutz.
Auch hier: Einschränlungen und Selbstbehalt
Letzterer beinhaltet die volle Erstattung aller Tierarztkosten für die ambulante und stationäre Behandlung von Krankheiten und Unfallfolgen, beim Hund bis zu 600 Euro und bei der Katze bis zu 300 Euro im Versicherungsjahr. Übernommen werden die Kosten für Arzneimittel, chirurgische Eingriffe, die Unterbringungskosten in der Tierklinik sowie alle Aufwendungen für diagnostische Maßnahmen wie zum Beispiel Röntgen.
Hier gibt's Tier-Policen
Agila Haustier-Krankenversicherung
Breite Str. 6-8,
30159 Hannover,
Tel. (05 11) 30 32-3 45,
Fax (05 11) 30 32-2 34,
Internet: www.agila.de,
E-Mail: info@agila.de
Fressnapf-Police
Tel. (05 11) 30 32-3 33,
Internet: www.fressnapf.de
Uelzener Versicherung
Veerßer Str. 67,
29511 Uelzen,
Tel. (05 81) 80 70-0,
Fax (05 81) 80 70-2 48,
Internet: www.uelzener.de,
E-Mail: info@uelzener.de
Das hört sich zunächst alles ganz gut an. Doch die Kostenübernahme ist leider begrenzt und ab dem fünften Lebensjahr der Tiere ist auch noch ein Selbstbehalt von 20 Prozent vorgesehen. Demgegenüber stehen recht happige Prämien, die für Katzen - je nach Rasse - bei 15,90 Euro im Monat beginnen und bis über 20 Euro reichen. Bei Hunden sind die Halter mit 31,90 Euro dabei, die teuersten Prämien liegen über 40 Euro.
Besser: Operationskostenversicherung
Günstiger sind da die reinen Operationskostenversicherungen. Sie übernehmen die Kosten nur bei anstehenden Operationen, dafür aber in einem relativ großzügigen Rahmen. So zahlt die Agila alle Kosten bis zum dreifachen Satz der Gebührenordnung für Tierärzte. Die Fressnapf-Police des gleichnamigen Einzelhändlers (in Zusammenarbeit mit Agila) zahlt in ihrem Bausteinsystem bis zu 1500 Euro und bei Verkehrsunfällen ohne Begrenzung bis zum dreifachen Satz der Gebührenordnung für Tierärzte. Die Uelzener zahlt bis zum zweifachen Satz der Gebührenordnung für Tierärzte. Die Prämien beginnen bei rund sechs Euro monatlich für Katzen und bei rund zehn Euro im Monat für Hunde.
Neben den Preisen und Leistungen sind auch die Versicherungsbedingungen einen aufmerksamen Blick wert. So spielen wie beim Menschen auch natürlich Vorerkrankungen eine Rolle. Denn Tiere mit absehbaren Krankheiten und Operationen bekommen in aller Regel genauso wenig Versicherungsschutz wie alte Tiere. Wichtig: Bei den Gesundheitsangaben sollten Kunden immer ehrlich sein und keine Vorerkrankungen verschweigen. Die Versicherung kann ein Gesundheitszeugnis verlangen oder den Tierarzt nach der Krankheitsgeschichte des Tieres befragen.
Achtung bei Leistungsausschlüssen
Wichtig sind auch eventuelle Leistungsausschlüsse. Es sollte geklärt sein, ob die Versicherung alle Erkrankungen anerkennt oder bestimmte Erkrankungen ausgenommen sind. Auch die Laufzeit des Vertrages ist nicht unerheblich. In der Regel werden die Verträge etwas günstiger, wenn das Tier gleich für einige Jahre versichert wird. Allerdings besteht bei solchen Policen die Gefahr, dass der Vertrag nicht vorzeitig gekündigt werden kann.
Unter dem Strich sind die Krankenversicherungen für Tiere ein zweischneidiges Schwert: Die Policen sind teuer, die Leistungen sind dafür allenfalls bei den Operationspolicen angemessen. Sinnvoller kann es deshalb in vielen Fällen sein, auf den Versicherungsschutz zu verzichten und das Geld besser zu sparen, um größere Operationen oder Krankheiten davon zu bezahlen.