Verschwendung, ungeschickte Geldanlage und Unterschlagung Bundesversicherungsamt kritisiert Krankenkassen

Sie seien verschwenderisch mit Geld umgegangen, hätten es schlecht angelegt und in großem Stil unterschlagen. Das Bundesversicherungsamt ist mit der Arbeit der Krankenkassen unzufrieden.

Bei den gesetzlichen Krankenkassen haben Prüfer im vergangenen Jahr mehrere Fälle von Verschwendung, ungeschickter Geldanlage oder Unterschlagung angemahnt. Das Bundesversicherungsamt berichtete davon in seinem jüngsten Tätigkeitsbericht.

Demnach setzte eine Krankenkasse Detektive ein, um möglichen Missbrauch beim Krankengeld aufzuspüren: Die Kasse zahlte für die tagelange Beschattung der Versicherten 10.719 Euro Honorar. "Die Kasse versuchte mithin, einen "Krankengeldschaden" von täglich 14,96 Euro zu vermeiden", so das Amt. Dies sei als grob unwirtschaftlich und grob fahrlässig einzustufen.

Insgesamt machte der Prüfdienst Krankenversicherung des Amts im vergangenen Jahr 236 Prüfungen. In einem Fall stieß eine Kasse infolge der Untersuchung darauf, dass eine Mitarbeiterin über acht Jahre hinweg 213 unrechtmäßige Überweisungen auf zehn Bankkonten mit einer Summe von 459.000 Euro verantwortete. Das Amt rät den Versicherungen zu mehr Vorsorge gegen Unterschlagung.

DPA
kgi/DPA