Durch Diebstahl, Betrug, Veruntreuung oder Unterschlagung entstand den Firmen im vergangenen Jahr bei steigender Tendenz ein Schaden von rund drei Milliarden Euro, erklärte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin.
Versicherung gegen Mitarbeiterkriminalität
Dennoch sind nur die wenigsten Unternehmen mit einer so genannten Vertrauensschadenversicherung gegen Mitarbeiterkriminalität abgesichert. Trotz des steigenden Milliarden-Schadens werden in diesem Bereich laut GDV nur rund 50 Millionen Euro Versicherungsleistungen im Jahr fällig. Weniger als zwei Prozent des Gesamtschadens würden somit durch eine Versicherung ausgeglichen.
Gleichgültigkeit gegenüber Eigentum des Arbeitgebers
Die Bandbreite der Mitarbeiterkriminalität reicht von Diebstahl über Computermissbrauch und Insider-Geschäfte bis zu Korruption, Spionage und Erpressung. "Steigende Anonymität und die verbreitete Angst vor Jobverlust fördern die Gleichgültigkeit gegenüber dem Eigentum des Arbeitgebers", erklärte der GDV. Unternehmen, die im Zeitalter des Shareholder Values (Steigerung des Firmenwertes) Entscheidungen allein im Sinne der Aktionäre fällen, stoßen ihre Beschäftigten häufig vor den Kopf. Unübersichtliche Firmenstrukturen erleichterten es potenziellen Tätern, im Trüben zu fischen.