Der Kandidat, der für die AfD die Europawahl retten soll, klingt gestresst am Telefon. Es tue ihm sehr leid, dass er gerade wenig Zeit habe, sagt er. Sein Handy klingele ununterbrochen, die Termine drängten.
Dann nur einige kurze Fragen. Zum Beispiel: Wie bewertet er die Lage seiner Partei? Aust zögert, räuspert sich, sagt schließlich: "Die Entwicklung in den vergangenen Wochen war suboptimal."
Suboptimal?
Für die AfD läuft es miserabel. Ausgerechnet vor der Europawahl am 9. Juni produziert die Partei eine Serie von Spitzel- und Korruptionsaffären. Betroffen sind die beiden Politiker, die die Liste der Rechtsaußenpartei anführen: Spitzenkandidat Maximilian Krah und Petr Bystron. Der eine hatte offenbar einen chinesischen Spion in seinem Büro, der andere soll Geld aus prorussischen Quellen angenommen haben. Beiden Skandalkandidaten hat die Parteispitze de facto ein Auftrittsverbot erteilt. René Aust, der Mann auf Platz drei, ist plötzlich so etwas wie die letzte Rettung. Wer ist René Aust?