Bettler gehören überall auf der Welt zum Stadtbild. Jetzt im Frühling, wenn es langsam wieder wärmer wird, sieht man sie vermehrt in Fußgängerzonen sitzen. Das gefällt nicht jedem. Vor allem aggressives Vorgehen beim Betteln stößt vielen Passanten sauer auf. Auch Ladenbesitzer haben ihren Unmut geäußert. Hartnäckiges Ansprechen, Anfassen von Fußgängern oder Sich-in-den-Weg-Stellen: damit soll in Augsburg jetzt Schluss sein, wie die "Augsburger Allgemeine" berichtet.
Die Stadt will jetzt vor allem das organisierte Betteln eindämmen. Ein Verbot ist jedoch nicht angedacht. "Grundsätzlich muss man unterscheiden: Es gibt alteingesessene Bettler, die ganz moderat um Almosen bitten. Und dann gibt es Menschen, die deutlich massiver auftreten", zitiert die Zeitung den Ordnungsreferent Dirk Wurm von der SPD.
Aggressive Bettler schneller abschieben
Wo früher ortsansässige Bettler auf ihre Not aufmerksam machten, säßen nun vermehrt bandenmäßig organisierte Bettler auf der Straße. Zu dieser Erkenntnis seien Verantwortliche der Stadt Augsburg in Zusammenarbeit mit der Polizei gekommen, berichtet das Blatt. Der Gewinn, den diese zumeist aus den osteuropäischen Ländern nach Augsburg geholten Bettler machten, gehe so gut wie immer an ihre Hintermänner.
Verhängte Bußgelder hätten in der Vergangenheit wenig gebracht, heißt es weiter. Daher sollen Bettler, die wiederholt aggressiv auffallen, schneller abgeschoben werden. Augsburg wolle sich dabei an München orientieren. In besonders schweren Fällen droht den Bettlern dort sogar eine sogenannte Ersatzzwangshaft.