Sommer, Ferien - endlich Erholung! Doch bei vielen Menschen klappt auch das nicht mehr. "Mir fiel auf, dass es im Urlaub immer länger dauerte, bis ich abschalten konnte." Das registrierte Andreas Wichmann, Manager mit einem 14-Stunden-Tag und vielen privaten Problemen, als erstes Warnzeichen. Er ignorierte es - und rutschte mit zunehmender Beschleunigung in die Krise. Wichmann ist eines der Krankheitsopfer, mit denen stern-Autor Peter Sandmeyer für die Titelgeschichte dieses Heftes sprach. Die handelt von einem neuen gesellschaftlichen Trend: Burnout in der Mitte des Lebens. Es trifft gerade Motivierte und Engagierte, die allen Anforderungen in Beruf und Familie gerecht werden wollen und dann an Überforderung innerlich ausbrennen. Häufig wird von ihnen voller Einsatz für die Karriere verlangt, gleichzeitig wollen sie fürsorgliche Partner, Mütter oder Väter sein, und häufig müssen sie sich auch noch um alte Eltern kümmern - Rushhour des Lebens nennen Soziologen diesen hoch belasteten Lebensabschnitt, in dem manche unter die Räder kommen.
stern-Autor Peter Sandmeyer hat schon mehrere Titelgeschichten, Serien und Bücher über seelische Krisen geschrieben. Für den Münchner Fotografen Robert Fischer war das Thema dagegen neu. Der 40-Jährige, der sonst eher Designer und Prominente fotografiert, fuhr 3000 Kilometer kreuz und quer durchs Land, um Ausgebrannte zu porträtieren. Das fand er deutlich interessanter, weil er Menschen aus dem echten Leben, mit echten Schicksalen vor der Kamera hatte. Interessant war, dass alle Burnout-Opfer ihren Ausgleich in der Natur gefunden haben, was Fischer entsprechend in Szene setzte. Die Titelgeschichte beginnt auf Seite 46.
Auflage und Reichweite sind zwei Kriterien, die zeigen, wie eine Zeitschrift beim Leser ankommt. Die neue IVW-Statistik zeigt: Der stern hat im zweiten Quartal 2007 durchschnittlich 1,011 Millionen Hefte pro Woche verkauft - die Auflage ist demnach stabil, der Einzelverkauf hat sogar um drei Prozent zugelegt. Ein schöner Erfolg. Wer aber liest unser Magazin, und wie viele sind es? Das Institut für Demoskopie in Allensbach befragt alljährlich rund 21 000 repräsentativ ausgesuchte Deutsche über 14 Jahre in persönlichen Gesprächen zu ihrer Mediennutzung. Das Ergebnis der Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse (AWA) 2007: Der stern ist mit 7,56 Millionen Lesern pro Woche mit großem Abstand die reichweitenstärkste freiverkäufliche Publikumszeitschrift in Deutschland. Von unseren Lesern sind 4,24 Millionen Männer und 3,32 Millionen Frauen. Sie sind im Durchschnitt 47,2 Jahre alt, wohnen zu einem großen Teil in Großstädten und Ballungsräumen, sind überdurchschnittlich gut gebildet und verdienen deswegen auch überdurchschnittlich gut. Auch den anderen Mitgliedern unserer stern-Familie geht es gut: GESUND LEBEN hat laut AWA 830.000 Leser, NEON 680.000 Fans (und gewinnt vor allem bei weiblichen und jüngeren Lesern). Und VIEW, das erstmals in der AWA abgefragt wurde, verzeichnet mit 630.000 Lesern einen guten Einstieg. Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer - und passen Sie gut auf sich auf!
Herzlichst Ihr
Thomas Osterkorn