In Schwandorf in Bayern soll eine Erzieherin ein kleines Mädchen daraufhin gewiesen haben, das Wort "Wurstbrot" nicht in ihrem bayerischem Dialekt auszusprechen. Das Kind hatte offenbar "Wurschtbrot" im Oberpfälzer Dialekt gesagt. Korrekt hieße es "Wurstbrot", soll die Erzieherin daraufhin zu dem Vorschulkind gesagt haben. Dem Verein "Bund Bairische Sprache" liegt eine entsprechende Facebooknachricht vor, in der die Situation beschrieben wird. Darüber berichtete unter anderem der Bayerische Rundfunk.
Der "Bund Bairische Sprache" kritisiert Vorfall
Demnach habe der Vereinsvorsitzende Sepp Obermeier die Erziehungsmethode des Schwandorfer Kindergartens als "rückschrittlich" bezeichnet.
Auf Facebook teilte der Verein einen entsprechenden Bericht des Bayrischen Rundfunks mit den Worten: "Wer Fälle von Verächtlichmachungen unserer Muttersprache kennt, soll sich an uns wenden." Wenn es möglich sei, würden sie die Verfehlungen bekannt machen.
Dialekt soll im Kindergarten "gefestigt und nicht ausgetrieben" werden
Auf der Seite des "Bund Bairische Sprache" steht, dass der Verein für ein Überleben des Dialekts in Niederbayern und der Oberpfalz unter anderem Chancen sähen, wenn der Dialekt im Kindergarten "gefestigt und nicht ausgetrieben" werde. Der "Mittelbayerischen Zeitung" schilderte Obermeier Fälle, in denen ein Kind in die Ecke gestellt wurde, weil es Dialekt gesprochen habe. In diesem Zusammenhang sprach Obermeier von einem "dialektalen Pranger", an den das Kind gestellt worden sei.
Laut der "Mittelbayerischen" gibt es keine offizielle Bestätigung für den Vorfall in Schwandorf. Auf BR-Anfrage habe die Leiterin des entsprechenden Kindergartens erklärt, nichts von dem Vorfall gehört zu haben und betonte, dass Kinder in der Einrichtung grundsätzlich Dialekt sprechen dürften.
Quellen: br.de, bund-bairische.sprache, mittelbayerische.de