Blattläuse sind nur wenige Millimeter klein. Trotzdem sorgen die Mini-Vampire bei vielen Klein- und Hobbygärtnern jedes Jahr im Frühsommer für großen Ärger. Geradezu genüsslich saugen sie mit ihrem Stechrüssel den sogenannten Phloemsaft aus den Stängeln der auserkorenen Pflanze. Der Witz: Den größten Teil davon scheiden sie als Honigtau wieder aus. Und genau der ruft nicht weniger lästige Pilze auf den Plan. Kurzum: Blattläuse, besonders wenn sie in Heerscharen auftreten, sind ein Problem. Doch sie haben – und das ist die gute Nachricht – jede Menge Fressfeinde. Weil sie deren Hauptnahrungsquelle sind, sind chemische "Kampfstoffe" nicht das passende Mittel, um die Winzlinge vom mühsam bestellten Gemüsebeet oder der geliebten Süßkirsche zu verjagen. Stattdessen sollte man sich die zunutze machen, was die Natur ohnehin bietet.
Fünf beliebte Strategien, die den Blattläusen in Ihrem Garten das Leben richtig schwer machen:
- Absammeln per Hand
- Fressfeinde beauftragen
- Zwischenpflanzungen
- Waschnüsse auskochen
- Kalkanstrich
1. Blattläuse entfernen per Hand
Recht mühsam, aber effektiv. Haben die Blattläuse die Pflanze oder der Baum noch nicht vollständig okkupiert, sollten Sie noch Abstand von Hauruck-Aktionen oder chemischen Experimenten nehmen. Zunächst tut es auch eine Bürste oder ein Pinsel. Damit lassen sich die winzigen Insekten recht zuverlässig von den Blättern, Asten und Stängeln vertreiben. Da sie nicht allzu gut zu Fuß sind, kommen die wenigsten wieder. Leider ist es nahezu unmöglich gleich im ersten Anlauf alle zu erwischen. Deshalb muss man beim altmodischen Absammeln mehrmals ran. Da robuste und gesunde Pflanzen von Blattläusen kaum komplett in die Knie gezwungen werden können, sollten Sie das Problem bei regelmäßigem Abbürsten zeitnah in den Griff bekommen.
Wichtig: Die abgesammelten Blattläuse im Hausmüll entsorgen.
2. Fressfeinde beauftragen
Blattläuse spielen im hiesigen Ökosystem eine wichtige Rolle. Denn sie stehen bei vielen Tieren weit oben auf der täglichen Speisekarte. Und genau das kann man sich als Kleingärtner zunutze machen. Insbesondere Vögel, aber auch die sogenannten Siebenpunkt-Marienkäfer, Schlupfwespen und Florfliegen stürzen sich mit Vorliebe auf die Plagegeister. Mit ein paar einfachen Maßnahmen lockt man die natürlichen Schädlingsbekämpfer in den Garten.

Sammeln Sie ein paar Marienkäfer und Marienkäferlarven in einer Streichholzschachtel und setzen Sie die Tiere auf dem Baum oder der befallenen Pflanze aus. Hängen Sie einen Meisenkasten in den Kirsch- oder Apfelbaum. Helfen Sie Insekten mit einer Nisthilfe, die Sie an der Laube anbringen könnten. Wenn Sie eine Wildblumenwiese anlegen, locken Sie weitere nützliche und wichtige Insekten an, die sich über ein üppiges Mahl freuen.
3. Zwischenpflanzungen
Haben Meise, Marienkäfer und Co. ihren Auftrag erfüllt, rückt möglicherweise schon die nächste Blattlausarmee an. Und damit die Ihre Pflanzen gar nicht erst erreicht, helfen natürliche Sperren. Zwiebeln und Knoblauch meiden Blattläuse wie der Teufel das Weihwasser. Setzen Sie einige Knollen zwischen besonders gefährdete Pflanzen. Schöner Nebeneffekt: Da rümpft auch die Wühlmaus ihre Nase und sucht sich ein neues Revier. Auch der beliebte und wohlriechende Lavendel eignet sich zur Abwehr von Blattläusen. Auch Kapuzinerkresse kann dabei helfen, Bohnen, Spinat oder Salat vor den gefräßigen Tierchen zu schützen. Im Gegensatz zum Knoblauch stürzen sich die Blattläuse auf die Kresse und verlieren die Nutzpflanzen aus den Augen.

4. Waschnüsse auskochen und Sud aufsprühen
Besonders allergisch reagieren Blattläuse auch auf Seifenlauge. Die kommt natürlicherweise in den Früchten der aus Indien stammenden Seifenbeere vor. Hierzulande werden Waschnüsse, die in vielen Drogerie- und Bioläden erhältlich sind, hauptsächlich als Alternative zu handelsüblichem Waschmittel benutzt. Das darin enthaltene Saponin ist ph-neutral und damit ökologisch unbedenklich. Als Waffe gegen Blattläuse entfaltet es seine Wirkung am besten als Sud. Kochen Sie dazu zehn Waschnüsse mit einem Liter Wasser auf. Lauge abkühlen lassen und befallene Pflanzen, je nach Befall, zwei- bis dreimal besprühen. Blattläuse bekämpfen mit biologischen Hilfsmitteln – so geht es auch.
5. Kalkanstrich im Herbst
Ein Hausmittel aus Omas und Opas Zeiten funktioniert auch heute noch zuverlässig, wenn sich Blattläuse und anderes Ungeziefer Jahr für Jahr an Ihren Obstbäumen zu schaffen machen. Während sich die Wurzeln des Baums über den herbstlichen Kalkanstrich freuen, hält der ph-Wert des Bodens die Blattläuse fern. Schädlinge, die es sich am liebsten in der Rinde bequem machen, warten sprichwörtlich vor verschlossenen Poren. Der Kalkanstrich kann leicht selbst mit etwas Wasser angemischt und aufgetragen werden.
Quellen: "NABU"; "gartenerleben.com"