Angefangen hat alles mit einem Fotografie-Wettbewerb. Das Thema: Märchen. "Laaaaangweilig" werden da viele vielleicht denken. Doch genau das wollte Laura Zalenga vermeiden. Sie wollte ihre Lieblingsmärchen auf eine neue, ganz reduzierte Art bildlich darstellen. Etwas, das man nicht schon tausend Mal gesehen hat.
Sie zoomte so weit in die Geschichten hinein, "bis man nur noch die wichtigsten Elemente der Kernszene sehen konnte", erzählt die Fotografin aus Süddeutschland. Bis ihr diese Idee kam, dauerte es allerdings einige Zeit. "Und wie immer mit diesen wendigen kleinen Ideen-Wesen, weiß man nachher gar nicht mehr so genau, wo sie hergekommen sind."
Grimms Märchen - ganz kompakt
Ihre märchenhafte Fotografie dringt bis in den Kern der Geschichten der Gebrüder Grimm vor. Laura Zalenga gelingt es, mit ihrer Fotoserie "Grimms Compact" die Essenz in nur einem Bild einzufangen.
Als die Idee stand, machte die Fotografin sich auf die Suche nach den passenden Locations, Models und Requisiten für ihre Inszenierungen. Sie hat zusammen mit Familie und Freunden "alte Schlossmauern, Märchenwälder und die perfekte, weiße Rose gesucht. Prinzenhände gecastet, improvisierte Spindeln mit Kunstblut betupft und Kugeln in Gewässer ohne Froschkönige geworfen." Für das perfekte Bild scheute sie keine Mühen. Da fliegen dann auch mal Schuhe durch den Stadtpark.
Perfektion durch Reduktion
Ihren Perfektionismus sieht man auch den Bildern an. Jeder Zentimeter ist genau durchdacht, jedes Detail an seinem Platz. "Die Reduktion und ich haben uns harte Kämpfe geliefert und wie so oft ist man am Ende nie so richtig zufrieden - denkt, man hätte noch mehr weglassen können", erinnert sie sich. "Vielleicht ist es mir aber immerhin gelungen, einen neuen Blickwinkel auf etwas zu werfen, wovon wir alle schon sehr festgelegte Bilder in unseren Köpfen haben."
Eine Fortsetzung ist nicht ausgeschlossen. Bei der großen Auswahl der Grimms Märchen bleiben Laura Zalenga noch zahlreiche Geschichten als Vorlage.