"heute wichtig" Kimmich belebte das Märchen von gutem Totimpfstoff: Eine kurze Erklärung der Vakzin-Art

Joshua Kimmich hat eine neue Debatte um die Impfpflicht entfacht
Joshua Kimmich hat eine neue Debatte um die Impfpflicht entfacht
© Ina Fassbender / AFP
Fußballprofi Joshua Kimmich wartet angeblich auf "Totimpfstoff" gegen Covid-19. Ist die "klassische" Methode gegen das Corona-Virus effektiv? Und was sind eigentlich Totimpfstoffe?

Wer auf den sogenannten "Totimpfstoff" wartet, der sollte sich zunächst ausführlich informieren, denn auch rund um dieses Thema ranken sich viele Mythen. Was wir wissen: Der Totimpfsoff enthält, im Gegensatz zu den aktuell gängigen Vektor- oder mRNA-Impfstoffen, abgetötete Krankheitserreger, die sich im Körper nicht mehr vermehren können. Im Körper regen sie das Abwehrsystem an, um Antikörper zu bilden, ohne dass die Krankheit ausbricht. Totimpfstoffe werden zum Beispiel gegen Diphtherie, Hepatitis B und Grippe eingesetzt. Ihr großer Vorteil: sie sind gut verträglich, lassen sich einfacher lagern, etwa bei Kühlschranktemperatur, und man kann sie schnell in großen Mengen produzieren. Großer Nachteil jedoch: Sie schneiden bei der Wirksamkeit gegen das Corona-Virus schlechter ab als die mRNA-Impfstoffe, zum Beispiel von BioNTech. Das gilt besonders auch bei neuen Virus-Varianten. Aktuell sind vier dieser Impfstoffe weltweit zugelassen, wann es auch bei uns in Deutschland soweit sein wird, ist aktuell noch unklar.

Klimakonferenz in Glasgow

Außerdem findet ab Sonntag im schottischen Glasgow der große Weltklimagipfel statt, der COP26, mit vielen Forschenden, Aktivist:innen und Vertreter:innen aus aller Welt. Auch mit dabei: Dr. Friederike Otto. Friederike Otto ist Klimaforscherin an der Universität Oxford und stellvertretende Leiterin des Environmental Change Institute. Die Physikerin berechnet Klimamodelle und ist auf ihrem Gebiet der Attributionsforschung oder auch Zuordnungswissenschaft, eine absolute Koryphäe – sie hat sie sogar mitbegründet. Damit gehört sie zu einer der ersten, die es geschafft haben, bei konkreten Wetterereignissen zu berechnen, ob diese ein regelmäßiges Ereignis oder ob sie auf den Klimawandel zurückzuführen sind.

Michel Abdollahi
© TVNOW / Andreas Friese

Podcast "heute wichtig"

Klar, meinungsstark, auf die 12: "heute wichtig" ist nicht nur ein Nachrichten-Podcast. Wir setzen Themen und stoßen Debatten an – mit Haltung und auch mal unbequem. Dafür sprechen Host Michel Abdollahi und sein Team aus stern- und RTL-Reporter:innen mit den spannendsten Menschen aus Politik, Gesellschaft und Unterhaltung. Sie lassen alle Stimmen zu Wort kommen, die leisen und die lauten. Wer "heute wichtig" hört, startet informiert in den Tag und kann fundiert mitreden.

"Wir müssen uns unbedingt an Hitze besser anpassen"

Als Beispiel: Die Flut und die folgenden Überschwemmungen in Ahrweiler sind laut Dr. Otto klar auf den Klimawandel zurückzuführen. Umgekehrt allerdings auch die immer heißeren Sommer, die uns jetzt schon betreffen: "Hitzewellen, auch wie wir sie in Deutschland in den letzten Jahren erlebt haben, wären ohne den Klimawandel Jahrhundertereignisse gewesen. Aber mit dem Klimawandel sind das jetzt eigentlich normale Sommer." Deshalb appelliert sie: Wir müssen Wetterphänomene ernst nehmen und uns besser anpassen. Denn die 1,2 Grad Erderhitzung, die wir seit Beginn der industriellen Revolution bereits erreicht haben, wirken sich jetzt schon drastisch aus und kosten selbst in Deutschland Tote.

So abonnieren Sie "heute wichtig"

Verpassen Sie keine Folge von "heute wichtig" und abonnieren Sie unseren Podcast bei: Audio Now, Spotify, Apple Podcasts, Deezer, Castbox oder in ihrer Lieblings-Podcast-App. Bei inhaltlichen Fragen oder Anregungen schreiben Sie uns an heutewichtig@stern.de.

tis