Corona-Vakzin Karl Lauterbach erwartet Zulassung von Novavax am Montag

Der Novavax-Totimpfstoff gegen das Coronavirus könnte noch vor Weihnachten zugelassen werden
Der Novavax-Totimpfstoff gegen das Coronavirus könnte noch vor Weihnachten zugelassen werden
© Alastair Grant / AP
Viele Impfskeptiker warten auf die Zulassung eines Totimpfstoffs. Das Warten könnte nun ein Ende haben, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erwartet eine Zulassung vor Weihnachten.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet damit, dass der neuartige Corona-Impfstoff des US-Herstellers Novavax noch am Montag von der EU-Arzneimittelbehörde EMA zugelassen wird. Das sagte der SPD-Politiker am Sonntagabend in der Bild-Sendung "Die richtigen Fragen". Zugleich warnte Lauterbach vor der Annahme, dass der neue Impfstoff "ein Game Changer wird". Studien zufolge seien die bereits millionenfach verabreichten Impfstoffe von Moderna und Biontech "eine ganze Spur sicherer".

Die in Amsterdam sitzende EMA berät am Montag über eine Zulassung des Novavax-Impfstoffs. Die zuständige Experten-Kommission wird nach Angaben der Arzneimittelbehörde dann in einer außerordentlichen Sitzung den Zulassungsantrag behandeln. Die Experten hatten im laufenden Prüfverfahren Studien zur Wirkung und Risiken bewertet. Sollten sie die Zulassung empfehlen, muss die EU-Kommission noch zustimmen. Das gilt aber als Formsache.

Corona: Bislang vier Impfstoffe in der EU zugelassen

Bisher sind in der EU vier Impfstoffe zugelassen worden. Das Novavax-Präparat könnte nun möglicherweise auch einige nicht geimpfte Menschen, die Zweifel am Wirkungsprinzip der übrigen Wirkstoffe haben, doch zur Impfung bewegen. Denn das Präparat ist im Gegensatz zu den bisher zugelassenen Vakzinen weder ein mRNA-Impfstoff – wie die Präparate von Biontech und Moderna – noch ein Vektor-Impfstoff wie die von Astrazeneca und Johnson & Johnson. Das Vakzin enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen.

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Etwa jeder Vierte in Deutschland hat bislang noch keine Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Darunter sind allerdings auch kleinere Kinder unter fünf Jahren, die noch nicht geimpft werden dürfen, und ältere Kinder, für die die Impfungen erst vor kurzem begonnen haben, sowie Menschen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können.

dpa
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