Am 30. April jährt sich das Ende des Kriegs in Vietnam zum 50. Mal. Was bedeutet er heute noch für uns? Der Historiker und Vietnamforscher Jörg Engelbert klärt auf.
Fotografie 50 Jahre Kriegsende in Vietnam – die Bilder eines langen Kampfes

Sieg nach vielen Opfern
Am 30. April 1975 endet der Vietnamkrieg – mit dem Einmarsch der nordvietnamesischen Truppen in die südvietnamesische Hauptstadt Saigon. Hier steht ein verwundeter Soldat auf einem Panzer vor dem Unabhängigkeitspalast in Saigon und schwenkt die Flagge der nordvietnamesischen NLF (National Liberation Front). Der kommunistische Norden des Landes, unterstützt von Russland und China, siegte nach zwei Jahrzehnten blutiger Auseinandersetzung über den westlich orientierten Süden, der von den USA unterstützt wurde. In dem Krieg fielen mehr Bomben als im Zweiten Weltkrieg und prozentual starben auch mehr Menschen: geschätzt zwei Millionen Vietnamesen und 58.000 amerikanische Soldaten. Hochgiftige Chemikalien wie das Herbizid Agent Orange, die Brandwaffe Napalm und massive Flächenbombardements töteten unzählige Zivilisten
© Yves Billy / Picture Alliance