Er hat das Päckchen nicht bestellt. Matt Weidner, Anwalt und Hobbygärtner aus St. Petersburg, Florida, erhält es Ende Juli 2020, mitten in der Corona-Krise. Ein Päckchen, nur wenige Gramm schwer. Das Label auf der Verpackung verspricht: "rose stud earrings", Rosen-Ohrstecker. Daneben sind chinesische Schriftzeichen aufgedruckt. Einen Absender kann Weidner nicht erkennen. Kurz darauf trifft ein zweites Päckchen ein, bald ein drittes.
"Ohrringe oder Ohrstecker waren jedenfalls nicht darin", erinnert er sich. Stattdessen? Pflanzensamen. Die einen sehen ein bisschen aus wie Kürbiskerne, die anderen wie kleine Knollen. Wäre er nicht passionierter Gärtner, wahrscheinlich hätte Weidner die Päckchen bald vergessen. Doch ihm schwant Böses.